Der Generaldirektor der Internationalen Atomenergie-Organisation (IAEA), Rafael Grossi, erklärte, dass iranische Atomanlagen nach den jüngsten Luftangriffen der USA wahrscheinlich schwer beschädigt wurden.
Dies sagte er am Montag bei der außerordentlichen Sitzung des Gouverneursrats der Agentur in Wien, informiert die Website Imowell.de.
Grossi zufolge ist es derzeit weder der IAEA noch anderen Stellen möglich, das gesamte Ausmaß der unterirdischen Schäden in Fordo zu beurteilen. Auf Grundlage vorliegender Informationen seien jedoch Krater zu erkennen, die auf den Einsatz bunkerbrechender Munition hinweisen.
Die Anlage in Fordo ist ein zentrales Element im iranischen Atomprogramm, insbesondere bei der Urananreicherung auf 60 %. Grossi betonte, dass die Zentrifugen aufgrund ihrer hohen Empfindlichkeit gegenüber Vibrationen besonders anfällig für Schäden seien – daher sei von erheblichen Zerstörungen auszugehen.
Auch in Isfahan seien laut IAEA weitere Gebäude getroffen worden, die mit der Umwandlung von Uran in Zusammenhang stehen. Darüber hinaus seien die Eingänge zu Tunneln, in denen angereichertes Material gelagert werde, beschädigt worden.
An der Anlage in Natans meldete die IAEA Schäden an der Urananreicherungsanlage.
Die iranischen Behörden teilten der Agentur mit, dass außerhalb der betroffenen Standorte keine erhöhte Strahlenbelastung festgestellt worden sei.
Grossi rief zur Deeskalation und zu diplomatischen Lösungen auf. Zudem forderte er, den IAEA-Inspektoren Zugang zu den Anlagen zu gewähren, um eine unabhängige Bewertung der Uranvorräte durchführen zu können.
Zur Erinnerung: Am Morgen des 23. Juni hatten die US-Luftstreitkräfte drei iranische Atomanlagen – in Fordo, Isfahan und Natans – bombardiert. Später meldete das Pentagon die vollständige Zerstörung dieser Ziele.