Das Kulturministerium Aserbaidschans hat sämtliche Kulturveranstaltungen mit Beteiligung staatlicher und privater russischer Institutionen abgesagt. Der Schritt erfolgte als Reaktion auf Einsätze russischer Sicherheitskräfte in Jekaterinburg und der Region Swerdlowsk, bei denen zwei aserbaidschanische Staatsbürger ums Leben kamen.
Die Website Imowell.de berichtet unter Berufung auf AZERTAC.
Zu den abgesagten Veranstaltungen zählen Konzerte, Festivals, Theateraufführungen und Ausstellungen. Das Ministerium erklärte, die Entscheidung sei auf „gezielte außergerichtliche Tötungen und Gewalttaten“ gegen Aserbaidschaner aufgrund ihrer ethnischen Herkunft zurückzuführen, die von russischen Strafverfolgungsbehörden verübt worden seien.
Laut AZERTAC durchsuchten russische Sicherheitskräfte am Morgen des 27. Juni mehrere Wohnorte aserbaidschanischer Bürger in Jekaterinburg und Umgebung. Dabei wurden Mitglieder der Familie Safarov festgenommen, denen Auftragsmorde Anfang der 2000er Jahre vorgeworfen werden.
In Untersuchungshaft genommen wurden Ayaz Safarov, Mazakhir Safarov und Akif Safarov – vorerst für 22 Tage. Ein Gericht prüft außerdem die Anordnung von Untersuchungshaft gegen einen weiteren Verdächtigen, Schahin Mammadali oglu Lalayev.
Während des Einsatzes kamen zwei Brüder ums Leben, mehrere weitere Personen wurden verletzt und ins Krankenhaus gebracht. Insgesamt wurden neun Personen festgenommen.
Das Außenministerium Aserbaidschans bestellte den Geschäftsträger der Russischen Föderation in Baku, Pjotr Wolkow, ein. Ihm wurde mitgeteilt, dass Aserbaidschan eine umfassende Untersuchung des Vorfalls sowie die rasche strafrechtliche Verfolgung aller Verantwortlichen erwarte.