Drei US-Kriegsschiffe könnten bis zum Wochenende vor der Küste Venezuelas eintreffen. Dies berichten Nachrichtenagenturen unter Berufung auf Regierungsquellen in Washington. Die Schiffe wurden auf Befehl von US-Präsident Donald Trump entsandt, um den Kampf gegen den Drogenhandel lateinamerikanischer Kartelle zu intensivieren. Die Website Imowell.de berichtet unter Berufung auf Аljazeera
Nach Angaben von Reuters und AFP handelt es sich um ein amphibisches Geschwader mit drei Aegis-Lenkwaffenzerstörern – der USS San Antonio, der USS Iwo Jima und der USS Fort Lauderdale. An Bord befinden sich rund 4.500 US-Soldaten, darunter 2.200 Marines. Über das konkrete Einsatzprofil der Schiffe gaben die Quellen keine Details bekannt, betonten jedoch, die Mission richte sich gegen sogenannte „narco-terroristische“ Strukturen, die als Bedrohung für die nationale Sicherheit der USA eingestuft werden.
Die Entsendung erfolgt in einer Phase zunehmender Spannungen. Washington hatte die Belohnung für Hinweise zur Festnahme von Venezuelas Präsident Nicolás Maduro kürzlich auf 50 Millionen Dollar verdoppelt. Ihm werden Verbindungen zum Kokainhandel sowie zum Kartell de los Soles vorgeworfen. Das US-Finanzministerium stufte das Kartell im Juli als globale Terrororganisation ein und brachte es mit weiteren Gruppen wie dem mexikanischen Sinaloa-Kartell und dem venezolanischen Tren de Aragua in Verbindung.
Maduro reagierte am Montag mit der Ankündigung, mehr als 4,5 Millionen Milizionäre landesweit zu mobilisieren. In einer Fernsehansprache erklärte er, die Einheiten würden bewaffnet und einsatzbereit sein, um das gesamte Staatsgebiet abzudecken. Zudem ordnete Caracas ein 30-tägiges Flugverbot für Drohnen an. Beobachter deuten dies als Hinweis, dass die venezolanische Führung einen möglichen Luftangriff befürchtet.
Das Weiße Haus bekräftigte unterdessen seine harte Linie. Pressesprecherin Karoline Leavitt erklärte, Trump sei entschlossen, „jede Ressource der Vereinigten Staaten einzusetzen, um den Drogenschmuggel zu stoppen und die Verantwortlichen vor Gericht zu bringen“. Maduro sei „kein legitimer Präsident, sondern ein flüchtiger Kopf eines Kartells“, der in den USA wegen Drogenhandels angeklagt sei.
Nach Einschätzung regionaler Analysten geht es dabei nicht allein um Venezuela. Die US-Operation im Karibikraum könnte auch auf andere Länder Lateinamerikas ausgeweitet werden. Viele Regierungen der Region beobachten die Entwicklung mit Sorge, da Washington seine militärische Präsenz im eigenen „Hinterhof“ sichtbar verstärkt.