An heißen Sommertagen steigt das Risiko einer Überhitzung des Körpers deutlich. Eine der gefährlichsten Folgen längerer direkter Sonneneinstrahlung ist der Sonnenstich. Dieser Zustand erfordert sofortige Maßnahmen, da er zu ernsthaften Komplikationen wie Bewusstlosigkeit oder sogar zum Tod führen kann. In diesem Artikel erklären wir detailliert, wie man die Symptome eines Sonnenstichs erkennt, welche Erste-Hilfe-Maßnahmen notwendig sind und wie man Risiken vorbeugt.
Der Beitrag wurde mit Unterstützung der Redaktion von Imowell.de erstellt.
Was ist ein Sonnenstich und worin unterscheidet er sich vom Hitzschlag?
Ein Sonnenstich entsteht durch direkte Sonneneinstrahlung auf Kopf und Nacken. Dadurch wird die Wärmeregulation des Körpers gestört, die Blutgefäße im Gehirn weiten sich, was zur Überhitzung des zentralen Nervensystems führt.
Ein Sonnenstich ist eine spezielle Form des Hitzschlags, tritt aber ausschließlich bei Sonneneinstrahlung auf. Ein Hitzschlag kann auch im Schatten oder in heißen, schlecht belüfteten Räumen auftreten – selbst ohne direkte Sonne, etwa bei körperlicher Belastung in dicker Kleidung.
Die Symptome entwickeln sich schnell – oft schon nach 20–30 Minuten in der Sonne. Besonders gefährdet sind Kinder, ältere Menschen und Personen mit chronischen Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
Die wichtigsten Symptome eines Sonnenstichs
Der Körper zeigt Überhitzung auf unterschiedliche Weise. Die Symptome variieren je nach Alter, Gesundheitszustand und Intensität der Sonneneinstrahlung.
Warnsignale, auf die man achten sollte:
- Kopfschmerzen, die plötzlich auftreten und sich bei Bewegung verstärken.
- Übelkeit und Erbrechen, ausgelöst durch die Reizung des Brechzentrums im Gehirn.
- Schwindelgefühl und Gleichgewichtsstörungen.
- Schwäche und Erschöpfung – bereits kleine Anstrengungen sind zu viel.
- Erhöhte Körpertemperatur, meist über 38,5 °C, manchmal bis 40 °C.
Weitere ernstzunehmende Symptome:
– Rötung von Gesicht und Nacken
– Schneller Puls
– Bewusstseinsverlust
– Krämpfe
– Koordinationsstörungen
Besonders kritisch wird es, wenn die betroffene Person das Bewusstsein verliert oder verwirrt spricht – Anzeichen für ein mögliches Hirnödem.
Erste Hilfe bei Sonnenstich
Schnelle und richtige Hilfe kann im Ernstfall Leben retten. Es ist wichtig, ruhig zu bleiben und gezielt zu handeln.
Erste Schritte bei Sonnenstich:
- Die betroffene Person sofort an einen schattigen, kühlen Ort bringen – am besten in einen gut belüfteten Raum.
- Auf den Rücken legen, Kopf leicht erhöht, um die Durchblutung des Gehirns zu verbessern.
- Enge Kleidung entfernen oder lockern, damit der Körper Wärme abgeben kann.
- Kalte Umschläge auf Stirn, Nacken und Achseln legen – z. B. ein feuchtes Handtuch oder Eis in ein Tuch wickeln.
- Viel trinken lassen – idealerweise Wasser oder Elektrolytlösungen.
Was man nicht tun sollte:
– Kein Eiswasser übergießen – das kann Kreislaufprobleme verschärfen.
– Keine koffeinhaltigen, alkoholischen oder energiereichen Getränke geben – sie dehydrieren zusätzlich.
– Betroffene nicht alleine lassen – besonders nicht bei Bewusstlosigkeit.
– Keine Gewaltanwendung wie Schütteln oder Ohrfeigen zur „Aufweckung“.
Falls die Person nicht innerhalb von 1–2 Minuten das Bewusstsein wiedererlangt oder Krämpfe auftreten – sofort einen Notarzt rufen.
Wie man einem Sonnenstich vorbeugt
Vorbeugung ist der beste Schutz. Besonders an heißen Tagen sollte man bewusst handeln und auf Warnsignale achten.
Grundregeln zur Vorbeugung:
- Meiden Sie die Sonne zwischen 11:00 und 16:00 Uhr, wenn die Strahlung am stärksten ist.
- Tragen Sie einen Hut oder eine Kappe, um Kopf und Nacken zu schützen.
- Helle, luftige Kleidung hilft, Sonnenstrahlen zu reflektieren und die Haut atmen zu lassen.
- Viel trinken, selbst ohne Durst – etwa alle 20–30 Minuten ein paar Schlucke.
- Wenn möglich, im Schatten bleiben, besonders bei körperlicher Anstrengung.
Besonders gefährdete Personengruppen:
– Kleinkinder
– Senioren
– Menschen mit Bluthochdruck, Diabetes oder Herzkrankheiten
– Arbeiter im Freien
– Sportler und Wanderer
Diese Gruppen sollten besonders vorsichtig sein und bei den ersten Anzeichen sofort reagieren.
Komplikationen und Folgen eines Sonnenstichs
Wird ein Sonnenstich nicht ernst genommen oder bleibt unbehandelt, kann das schwere Folgen haben – einige sogar lebensbedrohlich.
Mögliche Komplikationen:
– Hirnödem (Gehirnschwellung)
– Herzrhythmusstörungen
– Schädigungen an Leber und Nieren
– Kreislaufversagen
– Koma oder Tod
Auch wenn sich die Person scheinbar schnell erholt – sie sollte mindestens 24 Stunden beobachtet werden, da Spätfolgen auftreten können.
Sommerhitze und Gesundheit: Alltags-Tipps
Hitze wirkt sich nicht nur körperlich, sondern auch geistig aus. Konzentration sinkt, Müdigkeit nimmt zu, und chronische Erkrankungen können sich verschärfen.
Praktische Empfehlungen für heiße Tage:
- Körperliche Aktivitäten früh morgens oder abends planen.
- Sonnenschutzmittel verwenden – für Haut und Augen.
- Leichte Kost bevorzugen: Obst, Gemüse, Suppen – fettige Speisen vermeiden.
- Regelmäßig Pausen im Schatten einlegen.
- Räume lüften oder mit Ventilatoren kühlen.
Ein Sonnenstich ist kein harmloses Sommerproblem, sondern ein ernstzunehmender Notfall. Wer die Symptome kennt, Erste Hilfe leisten kann und auf vorbeugende Maßnahmen achtet, schützt nicht nur sich selbst, sondern auch andere. Besondere Aufmerksamkeit gilt Kindern, Senioren und chronisch Kranken. Wissen kann Leben retten – besonders an heißen Tagen.