Das prämenstruelle Syndrom (PMS) betrifft über 75 % aller Frauen im gebärfähigen Alter. Die Symptome reichen von Reizbarkeit über starke Unterleibsschmerzen bis hin zu Stimmungsschwankungen. Viele Frauen suchen nach natürlichen Alternativen zur Linderung der Beschwerden, ohne gleich zu Medikamenten zu greifen. Hausmittel können in vielen Fällen wirksam helfen, Schmerzen zu reduzieren und den Hormonhaushalt zu stabilisieren. Auf dem Portal Imowell.de findest du weitere praktische Empfehlungen von Fachleuten und erfahrenen Naturheilkundlern.
Im Folgenden stellen wir dir bewährte Hausmittel vor, mit denen du die Tage vor der Menstruation deutlich entspannter überstehst.
Was ist PMS und wie äußert es sich?
Das prämenstruelle Syndrom ist keine Einbildung oder bloße Laune. Es handelt sich um eine Vielzahl körperlicher und psychischer Symptome, die durch hormonelle Veränderungen im weiblichen Körper in den Tagen vor der Menstruation ausgelöst werden.
Typische Beschwerden treten etwa 7–10 Tage vor Beginn der Periode auf und verschwinden meist mit deren Einsetzen. Zu den häufigsten Symptomen gehören:
Ziehende Unterleibsschmerzen, Kopfschmerzen, Wassereinlagerungen, emotionale Reizbarkeit, Müdigkeit oder Schlaflosigkeit. Bei manchen Frauen treten zudem Blutdruckschwankungen, Herzrasen oder die Verschlimmerung chronischer Erkrankungen auf.
Die Intensität variiert von Frau zu Frau. Doch mit der richtigen natürlichen Unterstützung lassen sich viele Symptome deutlich mildern.
Heilkräuter, die bei PMS helfen
Die Phytotherapie gehört zu den ältesten Methoden der Naturheilkunde. Einige Pflanzen enthalten Wirkstoffe, die den Hormonhaushalt auf natürliche Weise ausgleichen und PMS-Beschwerden lindern.
Zu den bekanntesten Heilkräutern bei PMS zählen:
- Kamille. Wirkt beruhigend und krampflösend. Zwei Tassen täglich helfen gegen Reizbarkeit und Schmerzen.
- Salbei. Enthält Phytoöstrogene, die hormonelle Schwankungen ausgleichen.
- Melisse und Minze. Lindern nervöse Unruhe und fördern den Schlaf.
- Schafgarbe. Entzündungshemmend und durchblutungsfördernd, besonders bei Unterleibsbeschwerden.
- Ringelblume. Entgiftend, krampflösend und schmerzlindernd.
Wie bereitet man Kräuter richtig zu?
Die Kräuter können einzeln oder als Mischung verwendet werden. Für einen beruhigenden Tee empfiehlt sich z. B. eine Mischung aus Kamille, Salbei und Minze (je 1 TL auf 250 ml kochendes Wasser, 20 Minuten ziehen lassen).
Am wirksamsten ist die Anwendung ca. eine Woche vor Beginn der Menstruation bis zu den ersten Tagen der Periode – so kann sich der Körper besser auf die hormonelle Umstellung vorbereiten.
Natürliche Lebensmittel, die PMS-Symptome lindern
Die Ernährung spielt eine wichtige Rolle bei der Bewältigung von PMS. Bestimmte Lebensmittel wirken entzündungshemmend, fördern das emotionale Gleichgewicht und liefern Energie.
Besonders empfehlenswert sind:
- Bananen. Reich an Vitamin B6, das Reizbarkeit und Erschöpfung lindert.
- Nüsse (z. B. Mandeln, Cashew, Walnüsse). Enthalten viel Magnesium, das Muskelkrämpfe reduziert.
- Avocados. Liefern Vitamin E und gesunde Fette, die den Hormonhaushalt stabilisieren.
- Hafer und Buchweizen. Komplexe Kohlenhydrate stabilisieren den Blutzuckerspiegel und die Stimmung.
- Dunkle Schokolade (mind. 70 %). Hebt die Stimmung durch die Anregung der Serotoninbildung.
Welche Produkte sollte man besser meiden?
Frauen mit starkem PMS sollten folgende Produkte einschränken:
- stark salzhaltige Speisen – fördern Wassereinlagerungen,
- Koffein – verstärkt Nervosität und Schlafprobleme,
- Zucker – verursacht Stimmungsschwankungen,
- Alkohol – belastet den Hormonhaushalt zusätzlich.
Ätherische Öle und Aromatherapie bei PMS
Aromatherapie ist eine sanfte und wohltuende Methode, um psychische und körperliche PMS-Symptome zu lindern. Einige ätherische Öle wirken stimmungsaufhellend und entspannend – genau das, was viele Frauen in dieser Zeit brauchen.
Besonders beliebt sind:
- Lavendelöl. Hilft bei Schlaflosigkeit und Nervosität.
- Geranienöl. Harmonisiert Emotionen und Hormonhaushalt.
- Muskatellersalbei. Lindert Krämpfe und fördert die Entspannung.
- Rosmarinöl. Wirkt stimmungsaufhellend und belebend.
Wie werden die Öle angewendet?
Duftlampen (3–5 Tropfen), entspannende Vollbäder oder eine sanfte Bauchmassage mit verdünntem Öl sind besonders empfehlenswert. Wichtig ist, ätherische Öle niemals unverdünnt auf die Haut aufzutragen.
Bewegung und Atemübungen zur Linderung von PMS
Regelmäßige Bewegung kann die Ausschüttung von Endorphinen fördern – körpereigenen Glückshormonen – und somit PMS-Beschwerden deutlich lindern. Zudem verbessert körperliche Aktivität die Durchblutung und reduziert Muskelverspannungen im Beckenbereich.
Besonders hilfreich:
- Yoga. Sanfte Übungen für den unteren Rücken und Unterleib.
- Schwimmen. Entlastet die Lendenwirbelsäule und fördert die Entwässerung.
- Spazierengehen. Beruhigt das Nervensystem und stabilisiert den Kreislauf.
- Atemübungen. Tiefe, bewusste Atmung senkt den Stresspegel und verbessert die Sauerstoffversorgung.
Was sollte man vermeiden?
Intensives Krafttraining, Sprungübungen oder anstrengende Cardio-Einheiten sind in der PMS-Phase eher kontraproduktiv. Sanfte Bewegungen sind in dieser Zeit deutlich hilfreicher.
Wärme- und Wasseranwendungen
Wärme ist eines der effektivsten Hausmittel gegen Menstruationsbeschwerden. In Kombination mit Wasser entfaltet sie eine entspannende und krampflösende Wirkung.
Bewährte Anwendungen:
- Warmes Bad mit Kräutern. Ein Aufguss aus Kamille oder Lavendel wirkt doppelt wohltuend.
- Wärmflasche auf dem Unterleib. Löst Muskelverspannungen und fördert die Durchblutung.
- Wechsel-Duschen. Regen den Lymphfluss an und helfen gegen Schwellungen.
- Warme Packungen aus Heilerde oder Salz. Entgiften und entspannen den Unterleib.
Was ist zu beachten?
Die Wassertemperatur sollte angenehm warm, aber nicht zu heiß sein. Nach dem Bad empfiehlt sich Ruhe und Wärme – idealerweise am Abend vor dem Schlafengehen.
Wann ist ein Arztbesuch notwendig?
Auch wenn Hausmittel bei leichten und mittleren PMS-Symptomen helfen können, gibt es Situationen, in denen ein Arztbesuch dringend empfohlen wird.
Suche ärztliche Hilfe, wenn:
- die Beschwerden den Alltag stark beeinträchtigen,
- die Schmerzen unerträglich sind oder ungewöhnlich stark bluten,
- starke Stimmungstiefs oder depressive Phasen auftreten,
- Verdacht auf Endometriose oder andere gynäkologische Erkrankungen besteht.
PMS ist kein Schicksal, das man einfach hinnehmen muss. Mit natürlichen Mitteln – ob Kräuter, Ernährung, ätherische Öle oder Bewegung – kannst du deinen Körper effektiv unterstützen. Wichtig ist, deinen Zyklus zu beobachten, rechtzeitig auf Beschwerden zu reagieren und dir in dieser sensiblen Phase besonders viel Aufmerksamkeit zu schenken.