Gesundheit

Bienengift zerstört bis zu 100 % der Brustkrebszellen: Durchbruch australischer Forscher

Australische Forscher zeigen, dass Bienengift Krebszellen der Brust zerstören kann, ohne gesundes Gewebe zu schädigen.

Australische Forscher zeigen, dass Bienengift Krebszellen der Brust zerstören kann, ohne gesundes Gewebe zu schädigen.

Im Jahr 2020 führten Wissenschaftler des Harry Perkins Institute of Medical Research und der University of Western Australia eine bahnbrechende Studie durch. Dabei untersuchten sie das Gift von 312 Honigbienen und Hummeln, die in Australien, Irland und Großbritannien gesammelt wurden. Ziel der Forschung war es, die krebshemmenden Eigenschaften von Bienengift und insbesondere des darin enthaltenen Wirkstoffs Melittin auf verschiedene Arten von Brustkrebszellen zu analysieren.

Brustkrebs ist weltweit eine der häufigsten Todesursachen bei Frauen im Zusammenhang mit Krebserkrankungen. Der Bedarf an innovativen, gezielten und zugleich schonenden Therapieformen ist groß. Das natürliche Bienengift bietet in diesem Zusammenhang vielversprechende Möglichkeiten. Die Redaktion von Imowell.de informiert Sie ausführlich zu diesem Thema.

Melittin – ein natürlicher Wirkstoff mit starker Antikrebswirkung

Melittin ist ein toxisches Protein und der Hauptbestandteil des Bienengifts. Er ist verantwortlich für den Schmerzreiz bei einem Bienenstich. In der medizinischen Forschung wird dieser Stoff seit Jahren als potenzielles Mittel gegen Krebs untersucht.

In der australischen Studie zeigte sich, dass Bienengift in bestimmten Konzentrationen bis zu 100 % der Brustkrebszellen abtöten konnte, während gesunde Zellen nahezu unversehrt blieben. Innerhalb von nur 60 Minuten nach Anwendung wurde die Zellmembran der Tumorzellen vollständig zerstört.

Darüber hinaus hemmte Melittin die chemischen Signale, die Krebszellen für ihr Wachstum und ihre Vermehrung benötigen. Bereits nach 20 Minuten kam es zu einer deutlichen Reduktion der Aktivität dieser Signalwege.

So zerstört Melittin Tumorzellen

Die Forscher entdeckten, dass Melittin Poren in den Zellmembranen bildet und dadurch die Struktur und Stabilität der Zelle zerstört. Dieser Mechanismus führt nicht nur zur schnellen Zerstörung der Krebszellen, sondern verbessert auch die Aufnahme von Medikamenten in die Zelle.

Diese gezielte Wirkung gilt als eines der zentralen Ergebnisse der Studie und könnte den Weg für neue, effektivere Therapien ebnen.

Kombination mit Chemotherapie steigert Wirksamkeit

Ein weiterer Aspekt der Forschung war die Kombination von Melittin mit konventioneller Chemotherapie. Dabei wurde der Naturstoff mit dem häufig verwendeten Krebsmedikament Docetaxel kombiniert, das bei aggressiven Brustkrebsformen zum Einsatz kommt.

Die Ergebnisse waren bemerkenswert: Die Kombination aus Melittin und Docetaxel hemmte das Tumorwachstum bei Labormäusen deutlich stärker als die Einzelwirkstoffe allein. Diese Entdeckung bietet neue Perspektiven für kombinierte Behandlungsansätze.

Synthetisches Melittin als sichere Alternative

Um die Anwendung im medizinischen Alltag zu erleichtern, entwickelten die Forscher auch eine synthetische Form von Melittin. Diese wurde erfolgreich getestet und zeigte die gleiche Wirksamkeit wie das natürliche Gift.

Das bedeutet, dass künftig Medikamente auf Basis synthetischen Melittins entwickelt werden könnten – ohne auf natürliche Bienenbestände zurückgreifen zu müssen.

Forschungsgeschichte und zukünftige Anwendung

Erste Hinweise auf die tumorhemmende Wirkung von Bienengift wurden bereits 1950 in der Fachzeitschrift Nature veröffentlicht. Damals wurde die Wirkung auf Pflanzen untersucht.

In den letzten zwei Jahrzehnten hat das wissenschaftliche Interesse an der antikarzinogenen Wirkung von Bienengift jedoch stark zugenommen. Weitere Studien haben gezeigt, dass Bienengift nicht nur das Wachstum von Tumoren hemmen kann, sondern auch die Bildung von Metastasen reduziert und andere Therapieformen unterstützt.

Natürliches Heilmittel der Zukunft?

Heute gilt Bienengift als vielversprechender Naturstoff in der Krebstherapie. Seine Fähigkeit, gezielt Tumorzellen zu zerstören und gleichzeitig gesundes Gewebe zu schonen, macht ihn zu einem wertvollen Kandidaten für zukünftige medizinische Anwendungen.

Weitere klinische Studien sind notwendig, um die Ergebnisse zu bestätigen und die Sicherheit für die Anwendung am Menschen zu gewährleisten. Doch das Potenzial ist enorm – und könnte die Krebstherapie nachhaltig verändern.

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