Sommerliche Hitze bringt nicht nur Sonne und Urlaub, sondern auch ernsthafte Gesundheitsrisiken. Hohe Temperaturen verschlechtern das Wohlbefinden, insbesondere bei Menschen mit chronischen Erkrankungen. Wie die Redaktion von Imowell.de berichtet, steigt bei Hitze das Risiko für Schlaganfälle, Dehydrierung und sogar Diabetes-Komplikationen. Es ist wichtig, Symptome rechtzeitig zu erkennen und den Körper gut auf die Hitze vorzubereiten. In diesem Artikel finden Sie praktische Tipps, wie Sie sich vor gefährlicher Sommerhitze schützen können.
Wie Hitze den Körper beeinflusst
Bei Hitze mobilisiert der Körper seine Ressourcen, um die normale Körpertemperatur zu halten. Er erhöht die Schweißproduktion, das Atemtempo und den Herzschlag. Das bedeutet zusätzliche Belastung für Herz-Kreislauf- und Hormonsysteme. Niedriger Blutdruck, schneller Puls und Kopfschmerzen sind typische Anzeichen von Überhitzung.
Zudem verliert der Körper viel Flüssigkeit, was zu Dehydrierung führt. Dadurch gerät der Elektrolythaushalt aus dem Gleichgewicht und Organe wie Nieren und Gehirn funktionieren schlechter. Menschen mit Bluthochdruck, Diabetes, Asthma oder Adipositas sind besonders gefährdet.
In Städten ist die Hitze durch den „Wärmeinsel-Effekt“ besonders stark – Beton und Asphalt speichern die Wärme und geben sie nachts ab, was die Erholung erschwert.
Krankheiten, die sich bei Hitze verschlimmern oder neu auftreten
Im Sommer nehmen bestimmte Krankheitsbilder deutlich zu. Besonders betroffen sind das Herz-Kreislauf-System, die Haut und das Nervensystem.
Schon bei den ersten Hitzewellen klagen viele über Blutdruckprobleme oder eine Verschlechterung ihrer Herzkrankheiten. Auch das Risiko für Schlaganfälle und Sonnenstiche steigt.
Häufig treten auch Hitzschläge, Muskelkrämpfe, Kreislaufzusammenbrüche und Hautverbrennungen auf. Diabetiker haben Probleme mit stark schwankendem Blutzucker, Asthmatiker reagieren empfindlich auf trockene, heiße Luft.
Hitze und Nierenbelastung
Durch starkes Schwitzen sinkt das Blutvolumen, was die Filtrationsfunktion der Nieren beeinträchtigt. Besonders gefährlich ist die Kombination von Hitze und harntreibenden Medikamenten – das beschleunigt die Austrocknung und erhöht das Risiko eines Kaliummangels oder -überschusses.
Wer besonders gefährdet ist
Einige Personengruppen sind besonders hitzeempfindlich. Ihre Körperregulation reagiert empfindlicher oder weniger effektiv.
Am stärksten gefährdet sind ältere Menschen. Ihre Wärmeregulierung ist eingeschränkt, und ihr Körper enthält generell weniger Wasser. Zudem nehmen viele Medikamente ein, die den Flüssigkeitshaushalt beeinflussen.
Kinder sind ebenfalls anfällig, da ihre Temperaturregulation noch nicht vollständig entwickelt ist. Sie dehydrieren schneller und können nicht rechtzeitig auf Durst oder Hitze reagieren.
Auch Schwangere und übergewichtige Menschen sind besonders gefährdet, weil ihr Kreislaufsystem ohnehin stärker belastet ist.
Symptome, die auf Gefahr hinweisen
Es ist wichtig, Überhitzung frühzeitig zu erkennen. Anfangs erscheinen die Symptome harmlos, entwickeln sich aber schnell zu einem Notfall.
Zu den ersten Anzeichen zählen Schwäche, Schwindel, Augenflimmern. Es folgen Übelkeit, Herzrasen, Hitzewallungen im Kopf. Bei einem Hitzschlag steigt die Körpertemperatur über 39–40°C, es kommt zu Krämpfen, Verwirrung und Koordinationsstörungen.
Weitere Warnzeichen sind trockener Mund, verringerte Schweißproduktion, dunkler Urin – alles Anzeichen von Flüssigkeitsmangel, die sofort ausgeglichen werden müssen.
Wie man den Körper vor Hitze schützt
Einfache Vorsichtsmaßnahmen können das Risiko eines Hitzschlags deutlich senken. Entscheidend sind Flüssigkeitszufuhr, Kleidung und Tagesrhythmus.
Vermeiden Sie Aufenthalte in der prallen Sonne zwischen 11:00 und 17:00 Uhr. Trinken Sie alle 20–30 Minuten Wasser, auch ohne Durst. Am besten geeignet sind stilles Wasser, Mineralwasser oder isotonische Getränke.
Tragen Sie helle, luftige Kleidung aus Naturfasern. Ein Sonnenhut oder eine Kappe sind Pflicht. Wer draußen arbeitet, sollte alle 30–40 Minuten Pausen im Schatten machen.
In Innenräumen helfen Ventilatoren, feuchte Tücher, regelmäßiges Lüften oder Klimaanlagen. Auch lauwarme Duschen mehrmals täglich helfen, die Körpertemperatur zu senken.
Ernährung und Getränke bei Hitze
Die Ernährung spielt bei der Wärmeregulierung eine wichtige Rolle. Schwer verdauliche, fettige Speisen belasten den Körper zusätzlich und erhöhen die innere Temperatur.
Empfohlen werden frisches Gemüse, Obst, Salate, fermentierte Milchprodukte wie Joghurt oder Kefir. Sie unterstützen die Darmflora und helfen, den Wasser- und Mineralhaushalt zu stabilisieren.
Bei Getränken sind Wasser, Kompotte, ungesüßte Tees und Fruchtwasser ideal. Vermeiden Sie Softdrinks, Alkohol und übermäßigen Kaffeekonsum – sie fördern die Austrocknung.
Wann man ärztliche Hilfe rufen sollte
Wenn die Körpertemperatur über 39°C steigt oder Krämpfe, Verwirrtheit oder Bewusstlosigkeit auftreten, rufen Sie sofort den Notarzt. Das kann ein Hitzschlag sein, der intensiv behandelt werden muss.
Auch bei langem Aufenthalt in der Sonne mit Symptomen wie Kopfschmerzen, Übelkeit oder Schwindel ist ärztlicher Rat notwendig – besonders bei älteren Menschen, Kindern und chronisch Kranken.
Selbst leichte Beschwerden dürfen im Sommer nicht ignoriert werden, da sie sich schnell verschlimmern können.
Sommerhitze kann gefährlich sein, wenn man nicht rechtzeitig auf Warnzeichen achtet. Überhitzung, Dehydrierung und Kreislaufprobleme sind reale Risiken – besonders bei gefährdeten Gruppen wie Senioren, Kindern und Schwangeren.
Doch mit einfachen Maßnahmen wie ausreichendem Trinken, richtiger Kleidung, kühler Ernährung und Meiden der Mittagshitze lässt sich der Sommer sicher genießen. Bleiben Sie achtsam – und bleiben Sie gesund.