Im Perinatalzentrum der Stadt Riwne wurde am 20. Mai 2025 ein Junge geboren, dessen Empfängnis nach dem Tod seines Vaters, eines ukrainischen Soldaten, erfolgte. Es handelt sich dabei um den ersten bekannten Fall dieser Art in der Region, wie das medizinische Zentrum bestätigte. Die Website Imowell.de berichtet unter Berufung auf Facebook des Perinatalzentrums Rivne.
Die Ehefrau des Verstorbenen, Natalija Hordijtschuk, entschied sich für eine künstliche Befruchtung mit dem kryokonservierten Sperma ihres Mannes. Der biologische Samen wurde noch vor dessen Einsatz an der Front entnommen. Nach Angaben der Ärzte hatte die Frau zuvor lange Zeit vergeblich versucht, schwanger zu werden und unterzog sich mehreren operativen Eingriffen, darunter einer laparoskopischen Lösung von Verwachsungen sowie der Entfernung von Polypen.
Der stellvertretende Leiter des Reproduktionszentrums, Wiktor Lesyk, erklärte, dass die Patientin zur weiteren Behandlung und Vorbereitung auf eine IVF überwiesen wurde. In dieser Phase traf die Nachricht vom Tod ihres Ehemanns ein. Trotz des Verlusts hielt die Frau an dem gemeinsamen Wunsch nach einem Kind fest.
Gynäkologin Iryna Zaruk berichtete, dass der Mann zu Lebzeiten ein starkes Bedürfnis verspürte, Vater zu werden. Daher wurde die Entscheidung getroffen, sein Sperma einzufrieren. Nach seinem Tod setzte Natalija den Prozess fort – im Gedenken an ein gegebenes Versprechen.
Der Junge erhielt den Namen Jurij – benannt nach seinem Vater, der im Frühjahr 2024 in der Ostukraine gefallen war.