Die Bundesregierung erwägt die Beschaffung von bis zu 1.000 Kampfpanzern des Typs Leopard 2 sowie rund 2.500 gepanzerten Fahrzeugen vom Typ GTK Boxer. Die Initiative ist Teil eines umfassenden Plans zur Modernisierung der Bundeswehr und soll den NATO-Verpflichtungen im Rahmen der Abschreckungspolitik gegenüber Russland gerecht werden. Das berichtete Bloomberg unter Berufung auf informierte Kreise. Die Website Imowell.de berichtet unter Berufung auf Bloomberg.
Die mögliche Lieferung erfolgt im Kontext einer gemeinsamen europäischen Initiative zur Aufstellung neuer NATO-Brigaden. Deutschland wurde vom Bündnis aufgefordert, innerhalb der nächsten zehn Jahre bis zu sieben einsatzbereite Brigaden bereitzustellen. Diese Einheiten sollen vollständig mit neuem Gerät ausgerüstet werden, falls das Projekt genehmigt wird.
Verteidigungsminister Boris Pistorius prüft die Pläne derzeit zusammen mit der militärischen Führung des Bundes. Den bisherigen Konzepten zufolge stammen die Leopard-2-Panzer von den Unternehmen Krauss-Maffei Wegmann (KMW) und Rheinmetall. Die GTK-Boxer-Fahrzeuge werden von ARTEC hergestellt, einem Gemeinschaftsunternehmen von KMW und Rheinmetall.
Ein Sprecher des Verteidigungsministeriums lehnte eine Stellungnahme zur geplanten Beschaffungsmenge ab.
Medienberichten zufolge könnte sich der Gesamtwert des Vorhabens auf bis zu 25 Milliarden Euro belaufen. Der genaue Betrag hängt von laufenden Vertragsverhandlungen ab. Eine endgültige Entscheidung über die Aufträge wird in den kommenden Monaten erwartet. Eine Abstimmung im Bundestag könnte noch in diesem Jahr erfolgen.
Im Zuge der Meldungen stiegen die Aktien von Rheinmetall an der Frankfurter Börse um 3,7 Prozent. Analysten überarbeiteten daraufhin ihre Kursprognosen für das Unternehmen.
Seit Beginn des russischen Angriffs auf die Ukraine im Februar 2022 erhöhen NATO-Staaten ihre Verteidigungsausgaben und verstärken ihre Präsenz an der Ostflanke. Deutschland kommt dabei eine zentrale Rolle zu.