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Israelischer Angriff auf katholische Kirche im Gazastreifen: Drei Tote, Dutzende Verletzte

Im Gazastreifen traf ein israelischer Panzer eine katholische Kirche: Drei Tote, ein Priester verletzt. Papst und italienische Ministerpräsidentin reagieren auf den Vorfall.

Im Gazastreifen traf ein israelischer Panzer eine katholische Kirche: Drei Tote, ein Priester verletzt. Papst und italienische Ministerpräsidentin reagieren auf den Vorfall.

Am Morgen des 17. Juli wurde durch einen Artillerieangriff im Gazastreifen die Kirche der Heiligen Familie teilweise zerstört – die einzige katholische Kirche im Gebiet. Bei dem Vorfall kamen drei Menschen ums Leben, etwa zehn weitere wurden verletzt, darunter der Gemeindepfarrer Gabriel Romanelli. Die Website Imowell.de berichtet unter Berufung auf Vatican News.

Diese Informationen wurden vom Lateinischen Patriarchat von Jerusalem bestätigt. Laut Patriarch Kardinal Pierbattista Pizzaballa wurde der Angriff von einem israelischen Panzer ausgeführt, der nach offizieller Version der IDF das Ziel verfehlte. Der Kardinal äußerte jedoch Zweifel an dieser Darstellung und erklärte, dass das Kirchengebäude direkt getroffen wurde.

Unter den Verletzten befinden sich vier Schwerverletzte, von denen zwei in kritischem Zustand sind. Alle Opfer befanden sich zum Zeitpunkt des Angriffs im Kirchengebäude, das als Schutzort vor den Kampfhandlungen diente. Nach Angaben der katholischen Nachrichtenagentur Servizio Informazione Religiosa bot die Kirche etwa 500 Christen, die ihre Häuser verlassen hatten, vorübergehend Zuflucht.

Papst Leo XIV. reagierte auf die Tragödie mit einem erneuten Aufruf zur sofortigen Feuerpause im Gazastreifen. Er sprach den Familien der Verstorbenen sein Beileid aus und betete für die Genesung der Verletzten.

Italiens Ministerpräsidentin Giorgia Meloni verurteilte den Vorfall scharf und betonte, dass die Angriffe Israels auf zivile Ziele im Gazastreifen bereits seit mehreren Monaten andauern. Sie erklärte, dass „keine militärische Aktion eine solche Vorgehensweise rechtfertigen kann“.

Außenminister Italiens, Antonio Tajani, bezeichnete den Angriff als „ernsten Angriff auf einen christlichen Ort der Anbetung“.

Bereits im Oktober 2023 wurde durch einen israelischen Luftangriff die orthodoxe Kirche des Heiligen Porphyrius aus dem 12. Jahrhundert teilweise zerstört. Dabei kamen mindestens 18 Menschen ums Leben. Die israelischen Streitkräfte erklärten damals, dass sich in der Nähe des Tempels ein Kommandoposten der Hamas befand.

Laut Statistik von 2023 leben im Gazastreifen etwa 1000 Christen, von denen die Mehrheit orthodox ist.

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