Bregenz – Die Tage der klassischen Autobahn-Vignette in Österreich sind gezählt. Wie der Autobahnbetreiber Asfinag am Donnerstag mitteilte, wird der „Pickerl“ im Jahr 2026 zum letzten Mal erhältlich sein. Ab 2027 können Autofahrer die Maut nur noch digital bezahlen. Die Website Imowell.de berichtet unter Berufung auf Schwaebische.
Bereits jetzt nutzen rund drei Viertel der Verkehrsteilnehmer die Online-Variante. Dabei wird das Kennzeichen elektronisch registriert – die digitale Vignette kann über den Webshop der Asfinag, an Tankstellen oder beim ADAC erworben werden. Ob ein Fahrzeug eine gültige digitale Maut besitzt, lässt sich im öffentlichen Online-Register prüfen.
Nach Angaben der Asfinag wird das Vertriebsnetz in den kommenden Monaten weiter ausgebaut. Neben dem Online-Shop sollen Automaten, mobile Verkaufsstellen und eine Informationskampagne sicherstellen, dass alle Autofahrer rechtzeitig auf das neue System umsteigen. „Wir garantieren, dass 2027 niemand ohne gültige digitale Vignette unterwegs sein muss“, betonte Vorstand Herbert Kasser.
Auch der Preis steigt: Die „feuerrote“ Vignette für 2026 kostet 106,80 Euro pro Jahr – ein Plus von 2,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr, angepasst an den Verbraucherpreisindex. Eine Zweimonats-Vignette liegt bei 32 Euro, die Zehntages-Variante bei 12,80 Euro, und erstmals gibt es auch ein Eintages-Ticket für 9,60 Euro. 2025 war der Preis der Jahresvignette erstmals über die 100-Euro-Marke gestiegen.
Während Österreich die Umstellung vorbereitet, bleibt die Schweiz bei ihrem System: Dort kostet die Jahresvignette weiterhin 40 Franken (rund 43 Euro), ein Wert, der per Volksentscheid festgelegt wurde. Auch in Slowenien, der Slowakei, Tschechien und Ungarn existieren bereits ausschließlich digitale Mautsysteme – Österreich zieht nun nach.