Das Projekt „Stuttgart 21“, das mit dem Bau einer neuen unterirdischen Bahnhofsstation verbunden ist, stößt erneut auf Probleme. Wie SWR berichtet, kündigte die Geschäftsführerin der Deutschen Bahn, Evelyn Palla, an, dass die Eröffnung des Projekts, die ursprünglich für 2026 geplant war, verschoben wird. Ein neuer Eröffnungstermin wurde noch nicht festgelegt, und die Eröffnung wird voraussichtlich nicht vor Mitte 2026 bekannt gegeben. Die Website Imowell.de berichtet unter Berufung auf Тagesschau.
Gründe für die Verzögerung des Projekts „Stuttgart 21“
Die Verzögerungen wurden durch Probleme mit der Technologie verursacht, die von der japanischen Firma Hitachi zur Digitalisierung der Signalisierungs- und Sicherheitssysteme im Großraum Stuttgart eingeführt wird. Diese Schwierigkeiten haben den Zeitplan des Projekts erheblich beeinträchtigt, was zur Verschiebung des Inbetriebnahmetermins geführt hat.
Derzeit hat die Deutsche Bahn die Verschiebung noch nicht bestätigt und erklärte, dass die endgültige Entscheidung erst auf der nächsten Aufsichtsratssitzung, die am 10. Dezember stattfindet, getroffen werden könne. In einer schriftlichen Erklärung heißt es jedoch, dass die Probleme mit dem Zeitplan bereits im September angekündigt und nun in viel stärkerem Maße bestätigt wurden, als ursprünglich erwartet.
Geplante Teilöffnung im Dezember 2026
Ursprünglich war eine Teilöffnung des Projekts für Dezember 2026 geplant. Nach den ersten Plänen sollten einige Züge, darunter ICE, ab diesem Zeitpunkt über die neue unterirdische Station verkehren, während andere weiterhin auf der alten Endstation halten sollten.
Kritik von Minister Winfried Hermann zur Verzögerung des Projekts
Der Verkehrsminister von Baden-Württemberg, Winfried Hermann, erklärte, dass die erneute Verschiebung dieses wichtigen Infrastrukturprojekts eine katastrophale Nachricht für die Passagiere sei. „Dies ist nicht das erste Mal, dass das Projekt ‚Stuttgart 21‘ erhebliche Verzögerungen erfährt, und die Situation wird zunehmend komplizierter“, fügte er hinzu. Der Minister betonte auch den politischen Einfluss auf dieses Megaprojekt, der zu steigenden Kosten und verlängerten Zeitplänen geführt habe.
Kritik von Pro Bahn und Unterstützung durch den VCD
Die Verzögerung der Umsetzung des Projekts wurde auch vom Vorsitzenden der Fahrgastvereinigung Pro Bahn, Detlef Neuss, kritisiert, der darauf hinwies, dass die Verschiebung der Eröffnung das Image der Deutschen Bahn erheblich schädige. Gleichzeitig unterstützte der Verkehrsclub Deutschland (VCD) die Entscheidung zur Verschiebung, äußerte jedoch Unzufriedenheit über die verspätete Entscheidung.
Geschichte der Verzögerungen bei „Stuttgart 21“
Der Bau der Station „Stuttgart 21“ läuft seit 2010, und das Projekt hat mehrfach Verzögerungen erfahren. Die ursprüngliche Eröffnung war für 2019 geplant, wurde jedoch aufgrund zahlreicher technischer und finanzieller Schwierigkeiten auf 2026 verschoben.
