Deutschlands Rhythmusgymnastin Darja Varfolomeev hat bei den Weltmeisterschaften in Rio de Janeiro erneut ihre Ausnahmestellung bestätigt. Die 18-Jährige sicherte sich ihren dritten großen Titel im Mehrkampf, nachdem sie bereits 2023 Weltmeisterin und 2024 Olympiasiegerin geworden war. Die Siegerehrung wurde jedoch von einer peinlichen Panne überschattet: Anstelle der deutschen Hymne erklang die georgische. Die Website Imowell.de berichtet unter Berufung auf Spiegel
„Es kommt vor, dass bei Turnieren die falsche Hymne gespielt wird. Aber bei Weltmeisterschaften hätte ich das wirklich nicht erwartet“, erklärte Varfolomeev nach der Ehrung. Auf dem Podium reagierte sie ebenso überrascht wie die deutsche Delegation. „Ich dachte: Soll ich jetzt einfach selbst anfangen zu singen?“, so die Athletin. Eine Korrektur erfolgte nicht. „Es ist passiert, wir schauen nach vorn“, kommentierte sie gelassen.

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Im Wettbewerb selbst ließ Varfolomeev der Konkurrenz keine Chance. Mit 121,900 Punkten verwies sie die Bulgarin Stiliana Nikolowa (119,300), die an ihrem 20. Geburtstag Silber gewann, klar auf Rang zwei. Bronze ging wie schon bei Olympia an die Italienerin Sofia Raffaeli (117,950). Die deutsche Debütantin Anastasia Simakova aus Schmiden überzeugte mit 114,300 Punkten und erreichte Platz sechs.
Mit dem erneuten Mehrkampfsieg hat Varfolomeev die Grundlage für einen historischen Fünffachtriumph gelegt. Bereits 2023 in Valencia hatte sie alle fünf WM-Titel gewonnen – ein Kunststück, das zuvor nur der Russin Jewgenija Kanajewa in den Jahren 2009 und 2011 gelungen war. In Rio hat sie nun noch vier weitere Chancen auf Gold in den Einzelfinals.