Die Herdkanne – auch Mokkakanne oder Bialetti genannt – ist ein klassisches Gerät, das es ermöglicht, zu Hause aromatischen und intensiven Kaffee zuzubereiten. Trotz der einfachen Konstruktion hängt die Qualität und der Geschmack des Kaffees stark von der richtigen Auswahl der Bohnen ab. Röstgrad, Bohnensorte, Mahlgrad, Frische und Herkunft spielen eine große Rolle. In Zusammenarbeit mit der Redaktion von Imowell.de erklären wir in diesem Beitrag, worauf Sie beim Kaffeekauf achten sollten, um das Beste aus Ihrer Herdkanne herauszuholen.
Welcher Kaffee eignet sich für die Herdkanne?
Die Mokkakanne benötigt einen besonderen Kaffee. Im Gegensatz zur Filterkaffeemaschine oder French Press entsteht in der Herdkanne ein leichter Druck, was zu einer intensiveren Extraktion führt.
Ideal ist ein mittlerer Röstgrad, der eine ausgewogene Balance zwischen Säure und Bitterkeit bietet. Zu hell gerösteter Kaffee ergibt ein dünnes, wässriges Getränk, während zu dunkle Röstungen oft verbrannt und bitter schmecken.
Der Mahlgrad sollte etwas feiner als bei der French Press, aber grober als bei der Espressomaschine sein. Oft wird dieser Mahlgrad als Moka-Mahlung bezeichnet und ist in Fachgeschäften erhältlich.
Mokkakannen bringen insbesondere die fruchtigen und floralen Noten von Arabica-Bohnen gut zur Geltung, vor allem Sorten aus Lateinamerika und Äthiopien. Dennoch wird Robusta oft beigemischt, um dem Kaffee mehr Stärke zu verleihen.
Der richtige Mahlgrad für die Mokkakanne
Der Mahlgrad ist entscheidend für das Geschmackserlebnis, die Textur und sogar für die Funktionsfähigkeit der Kanne.
Ein zu feiner Mahlgrad kann das Wasser am Durchdringen hindern, was zu hohem Druck und im schlimmsten Fall zur Beschädigung der Kanne führt. Außerdem wird der Kaffee überextrahiert und schmeckt bitter.
Ist der Mahlgrad hingegen zu grob, fließt das Wasser zu schnell durch und der Kaffee bleibt schwach und wässrig.
Optimal ist ein Mahlgrad, der an feinen Sand erinnert – nicht zu fein wie Espressomehl, aber auch nicht zu grob.
So testest du den Mahlgrad zu Hause
Reiben Sie etwas gemahlenen Kaffee zwischen den Fingern. Fühlt es sich wie Mehl an und bleibt haften, ist er zu fein. Sind die Partikel grob und körnig, ist er zu grob. Ideal ist ein Mahlgrad ähnlich wie Zucker.
Welcher Röstgrad ist am besten?
Der Röstgrad beeinflusst maßgeblich das Geschmacksprofil des Kaffees. Für die Herdkanne eignen sich mittlere bis mitteldunkle Röstungen besonders gut. Sie bringen süße, karamellige und schokoladige Noten hervor.
Helle Röstungen enthalten mehr Säure, was in der Mokkakanne oft zu intensiv wirkt. Dunkle Röstungen hingegen können verbrannt und unangenehm bitter schmecken.
Wer kräftigen, intensiven Kaffee mag, greift zu mitteldunkler Röstung. Für einen weicheren, ausgewogeneren Geschmack ist mittlere Röstung die richtige Wahl.
Frische ist entscheidend
Kaffee schmeckt am besten 2–4 Wochen nach der Röstung. Achten Sie beim Kauf unbedingt auf das Röstdatum, insbesondere bei gemahlenem Kaffee.
Ganze Bohnen oder gemahlener Kaffee?
Am besten ist es, ganze Bohnen zu kaufen und sie direkt vor dem Brühen zu mahlen. So bleiben Aroma und Frische erhalten.
Wenn Sie gemahlenen Kaffee bevorzugen, achten Sie auf die Kennzeichnung „für Mokkakanne“ oder „für Herdkanne“. Diese Produkte sind in der Regel optimal gemahlen.
Gemahlener Kaffee verliert jedoch schnell sein Aroma – besonders bei falscher Lagerung. Kaufen Sie deshalb nur kleine Mengen und lagern Sie ihn luftdicht.
Tipps zur Lagerung
Kaffee sollte kühl, trocken und lichtgeschützt gelagert werden. Am besten in einem Glasbehälter mit dicht schließendem Deckel.
Arabica oder Robusta – was passt besser?
Arabica ist die beliebteste Kaffeesorte, bekannt für ihren milden Geschmack mit fruchtigen, blumigen oder schokoladigen Noten. In der Mokkakanne kommen diese Aromen besonders gut zur Geltung.
Robusta enthält mehr Koffein und sorgt für eine kräftigere, herbere Tasse. Sie wird oft als Beimischung genutzt, um dem Kaffee mehr Körper zu verleihen.
Das richtige Mischverhältnis
Eine Mischung aus 80 % Arabica und 20 % Robusta ist ideal für einen ausgewogenen Geschmack. Wer es mild mag, bleibt bei reiner Arabica. Für starke, dichte Tassen empfiehlt sich mehr Robusta.
Welche Kaffeesorten eignen sich besonders gut?
Viele Hersteller bieten spezielle Linien für die Herdkanne an. Folgende Herkunftsländer und Sorten sind empfehlenswert:
- Kolumbien – fruchtige Säure und Karamell-Noten
- Brasilien – klassische Schoko- und Nussaromen
- Äthiopien – blumige und fruchtige Noten
- Indien – erdig-würziger Geschmack, oft mit Robusta-Anteil
- Italienische Blends – perfekt ausgewogen für kräftige Moka-Kaffees
Einsteiger-Tipp
Für Anfänger eignet sich brasilianischer Arabica mittlerer Röstung – ein ausgewogener Klassiker, der fast jedem schmeckt.
Häufige Fehler beim Kaffeekauf für die Mokkakanne
Der falsche Kaffee kann das Brühergebnis ruinieren. Diese Fehler sollten Sie vermeiden:
– Zu feiner oder zu grober Mahlgrad
– Kaffee mit abgelaufenem Röstdatum
– Zu dunkle, verbrannte Röstungen
– Falsche Lagerung (z. B. offen oder im Kühlschrank)
– Ungleichgewichte bei der Mischung (z. B. 100 % Robusta)
So vermeiden Sie diese Fehler
Lesen Sie die Verpackung genau, fragen Sie nach Empfehlungen und testen Sie verschiedene Sorten. Ein Kaffeetagebuch hilft, Favoriten zu dokumentieren.
Empfehlenswerte Marken für Mokkakannen
Hier sind einige bewährte Kaffeesorten für die Herdkanne:
– Lavazza Qualità Oro (100 % Arabica, Italien)
– Illy Classico (milde Röstung, harmonisch)
– Kimbo Moka (speziell für Mokkakanne)
– Julius Meinl Mokka (traditionell und ausgewogen)
– Pellini Top (Premiumsegment, reine Arabica)
Wo kaufen?
Am besten in Fachgeschäften oder über die offiziellen Webseiten der Hersteller. Achten Sie auf frische Ware mit Ventil, Röstdatum und intakter Verpackung.
Die Auswahl des richtigen Kaffees für Ihre Herdkanne ist entscheidend für ein gutes Ergebnis. Der ideale Mahlgrad, frische Röstung, passende Bohnen und richtiges Mischverhältnis sind dabei der Schlüssel. Testen Sie verschiedene Sorten, Marken und Herkünfte, um Ihren perfekten Kaffeegenuss zu finden. Die Mokkakanne bietet viele Möglichkeiten – wenn man den richtigen Kaffee kennt.