Der ungarische Ministerpräsident Viktor Orbán hat den Ausgang der Präsidentschaftswahl in Polen kommentiert, bei der der Oppositionskandidat Karol Nawrocki von der rechtskonservativen Partei „Recht und Gerechtigkeit“ als Sieger hervorging. Die Website Imowell.de berichtet unter Berufung auf Reuters..
Laut Orbán sei das Wahlergebnis aus ungarischer Sicht „fantastisch gut“. Er übte scharfe Kritik an der amtierenden Regierung in Warschau, die seiner Meinung nach eine „ukrainefreundliche, kriegsorientierte und probrüsseler liberale“ Politik verfolge. Der Wahlsieg Nawrockis stelle hingegen eine Fortsetzung der „Patriotenoffensive“ dar, so Orbán.
„Man kann sagen, dass der Washington-Express in Warschau angekommen ist“, fügte er hinzu. Damit spielte er auf die Unterstützung des US-amerikanischen Präsidenten Donald Trump an, der Nawrocki am 1. Mai im Weißen Haus empfangen hatte. Zudem war zwischen den beiden Wahlgängen die US-Ministerin für Innere Sicherheit, Kristi Noem, nach Polen gereist, um für Nawrocki zu werben.
Karol Nawrocki setzte sich mit 50,89 % der Stimmen gegen Amtsinhaber Rafał Trzaskowski durch, der 49,11 % erreichte.
Nawrocki hatte sich zuvor kritisch über einen möglichen NATO-Beitritt der Ukraine geäußert. Er bezeichnete ein solches Vorhaben als „sinnlos“ und warnte, dies würde die Allianz in einen direkten Konflikt mit Russland führen. Er versprach außerdem, keine polnischen Truppen in die Ukraine zu entsenden.
Nach der offiziellen Bestätigung seines Wahlsiegs erklärte Nawrocki, er hoffe auf eine weitere Zusammenarbeit mit der Ukraine, um historische Streitfragen zu klären und eine sichere gemeinsame Zukunft zu gestalten.