Gesundheit

Masturbation vor dem Geschlechtsverkehr – Nutzen oder Nachteil für Männer?

Die Frage, ob Männer vor dem Geschlechtsverkehr masturbieren sollten, wird sowohl in populären Medien als auch in der Wissenschaft diskutiert.

Masturbation vor dem Geschlechtsverkehr – Nutzen oder Nachteil für Männer?

Die Frage, ob Männer vor dem Geschlechtsverkehr masturbieren sollten, wird sowohl in populären Medien als auch in der Wissenschaft diskutiert. Während manche dies als hilfreiche Strategie sehen, um sexuelle Ausdauer zu erhöhen, warnen andere vor möglichen Nachteilen, schreibt ImoWell.de. Im Folgenden werfen wir einen Blick auf aktuelle Studien und Expertenmeinungen.

Potenzielle Vorteile

a) Verzögerung der Ejakulation

Einige Männer nutzen Masturbation vor dem Sex, um den „zweiten Akt“ länger hinauszuzögern.

  • Studie (Carani et al., 1999, Journal of Sexual Medicine): Männer mit vorzeitiger Ejakulation berichteten, dass Masturbation 1–2 Stunden vor dem Geschlechtsverkehr die Dauer bis zum Orgasmus signifikant verlängerte.
  • Mechanismus: Nach dem ersten Orgasmus sinkt die Erregbarkeit kurzfristig, was zu längerer Kontrolle über die zweite Erektion führen kann.

b) Stressabbau und Entspannung

Sexuelle Spannung oder Leistungsangst kann die Erektion negativ beeinflussen. Masturbation kann helfen, den psychischen Druck zu mindern.

  • Kommentar von Dr. Christian Haase, Urologe: „Für Männer, die zu Nervosität neigen, kann Selbstbefriedigung vor dem Sex den Druck reduzieren und zu entspannterem Erleben führen.“

Mögliche Nachteile

a) Verminderte Libido und Erregung

Nach der Ejakulation folgt die sogenannte Refraktärphase, in der das sexuelle Verlangen und die körperliche Erregbarkeit sinken.

  • Studie (Exton et al., 2001, Brain Research): Der Prolaktinspiegel steigt nach der Ejakulation stark an, was kurzfristig zu Lustminderung führen kann.

b) Erektionsschwierigkeiten

Gerade wenn die Masturbation zu nah am Geschlechtsverkehr stattfindet, kann die Erektion schwächer sein.

  • Kommentar von Prof. Hartmut Porst, Sexualmediziner: „Es ist individuell unterschiedlich, aber viele Männer brauchen mehrere Stunden Regeneration, um die volle Erektionsfähigkeit zurückzuerlangen.“

Zeitpunkt ist entscheidend

Die Effekte hängen stark vom zeitlichen Abstand zwischen Masturbation und Sex ab:

  • 1–2 Stunden vorher: oft optimale Kombination aus reduzierter Nervosität und erhaltener Erregung.
  • Direkt davor (weniger als 15 Minuten): höheres Risiko für schwächere Erektion.
  • Mehr als 6 Stunden vorher: meist kein messbarer Effekt.

Ob Masturbation vor dem Geschlechtsverkehr für Männer „nützlich“ ist, hängt stark von individuellen Zielen ab:

  • Wer die Ejakulation verzögern möchte, kann von der Technik profitieren, sofern genügend Zeit bis zum Sex bleibt.
  • Wer maximale Lust und Spontanität sucht, sollte eher darauf verzichten.

Wissenschaftliches Gesamtbild: Die Studienlage ist begrenzt, aber deutet darauf hin, dass der Nutzen stark vom Timing, der individuellen Physiologie und der psychischen Verfassung abhängt.

Mehr zum Thema lesen Sie in unserem Artikel: Was ist Smegma? Ursachen, Symptome und Behandlung bei Männern und Frauen.

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