Psoriasis ist eine chronisch-entzündliche Hauterkrankung, die mit dem Auftreten charakteristischer roter Plaques und Schuppenbildung einhergeht. Wie die Redaktion von Imowell.de berichtet, ist die Krankheit nicht ansteckend, beeinflusst jedoch das äußere Erscheinungsbild, das Selbstwertgefühl und den psychischen Zustand erheblich. Die Erkrankung kann in jedem Alter auftreten, manifestiert sich jedoch am häufigsten bei Menschen zwischen 15 und 45 Jahren. Die moderne Medizin bietet verschiedene Behandlungsmethoden an, die helfen, die Symptome zu kontrollieren und die Remissionsphasen zu verlängern.
Was ist Psoriasis und wie entwickelt sie sich
Psoriasis ist eine Autoimmunerkrankung, bei der das Immunsystem den Prozess der Hautzellenerneuerung fälschlicherweise beschleunigt. Normalerweise dauert der Zyklus der Hauterneuerung etwa 28 Tage, bei Psoriasis verkürzt sich dieser Prozess jedoch auf 3–5 Tage. Dadurch entstehen verdickte Hautbereiche, die mit silberfarbenen Schuppen bedeckt sind. Die Krankheit kann in milder, mittlerer oder schwerer Form verlaufen und äußert sich bei jedem Betroffenen individuell.
Psoriasis verläuft chronisch mit Phasen von Schüben und Remissionen. Schübe stehen oft im Zusammenhang mit äußeren und inneren Auslösern, darunter Stress, Infektionskrankheiten, hormonelle Veränderungen und die Einnahme bestimmter Medikamente.
Formen der Psoriasis
Es gibt mehrere klinische Formen der Krankheit:
- Plaque-Psoriasis (Psoriasis vulgaris) – die häufigste Form, tritt bei etwa 80–90 % der Patienten auf.
- Tropfenförmige Psoriasis – gekennzeichnet durch kleine, tropfenförmige Hautveränderungen, oft nach Infektionen.
- Pustulöse Psoriasis – begleitet von der Bildung eitriger Bläschen.
- Erythrodermische Psoriasis – eine schwere Form, bei der ein großer Teil der Haut betroffen ist.
Ursachen und Risikofaktoren für die Entwicklung von Psoriasis
Die genaue Ursache der Psoriasis ist noch nicht vollständig geklärt, doch Experten gehen davon aus, dass genetische Veranlagung und Fehlfunktionen des Immunsystems eine Schlüsselrolle spielen. Wenn ein Elternteil Psoriasis hat, beträgt die Wahrscheinlichkeit, dass das Kind erkrankt, etwa 10–20 %, und wenn beide Eltern betroffen sind, bis zu 50 %.
Neben der Vererbung gibt es weitere Risikofaktoren:
- Stress und chronische nervliche Anspannung.
- Infektionskrankheiten, insbesondere Streptokokkeninfektionen im Hals.
- Hormonelle Veränderungen (Pubertät, Schwangerschaft, Menopause).
- Bestimmte Medikamente (Betablocker, Lithium, Antimalariamittel).
- Rauchen und übermäßiger Alkoholkonsum.
Mechanismus der Autoimmunreaktion
Bei Psoriasis erkennt das Immunsystem Hautzellen fälschlicherweise als fremd und beginnt, diese aktiv anzugreifen. Dies führt zu Entzündungen, einer beschleunigten Zellteilung und der Bildung psoriatischer Plaques.
Symptome und klinisches Bild
Psoriasis weist charakteristische Anzeichen auf, an denen man sie schon vor dem Arztbesuch erkennen kann. Zu den wichtigsten Symptomen gehören:
- Rote oder rosafarbene Hautflecken, bedeckt mit silberfarbenen Schuppen.
- Juckreiz, Brennen oder Schmerzen an den betroffenen Stellen.
- Hautrisse, manchmal mit Blutungen.
- Verdickung und Verformung der Nägel (psoriatische Onychie).
Lokalisation der Hautveränderungen
Psoriasis kann an jeder Körperstelle auftreten, betrifft jedoch am häufigsten:
- Ellbogen und Knie.
- Kopfhaut.
- Lendenbereich.
- Finger- und Fußnägel.
Diagnose und Stadienbestimmung
Die Diagnose Psoriasis wird anhand der klinischen Untersuchung durch einen Dermatologen gestellt. In einigen Fällen ist eine Hautbiopsie erforderlich, um andere Erkrankungen mit ähnlichen Symptomen auszuschließen. Der Arzt beurteilt zudem die Ausbreitung der Hautveränderungen und bestimmt das Stadium: fortschreitend, stationär oder rückläufig.
Moderne Behandlungsmethoden der Psoriasis
Die Behandlung von Psoriasis zielt darauf ab, Entzündungen zu reduzieren, die Zellteilung zu verlangsamen und die Symptome zu lindern. Die Wahl der Therapie hängt von der Schwere der Erkrankung, der Form der Psoriasis und der individuellen Reaktion des Körpers auf die Behandlung ab.
Lokale Therapie
In frühen Stadien lässt sich Psoriasis erfolgreich mit äußerlichen Präparaten kontrollieren:
- Kortikosteroidhaltige Salben.
- Vitamin-D3-Präparate.
- Salicylsäure.
- Feuchtigkeitscremes und Emollienzien.
Systemische Therapie
Bei schweren Formen kommen Tabletten und Injektionen zum Einsatz, die auf das Immunsystem wirken:
- Methotrexat.
- Ciclosporin.
- Biologika (Adalimumab, Ustekinumab, Secukinumab).
Phototherapie
Die Bestrahlung mit ultraviolettem Licht verlangsamt die Zellteilung und reduziert Entzündungen.
Tabelle: Vergleich der Behandlungsmethoden bei Psoriasis
Behandlungsmethode | Anwendung | Wirksamkeit | Mögliche Nebenwirkungen |
---|---|---|---|
Lokale Therapie | Leichte Formen | Mittel | Hautirritationen |
Systemische Therapie | Mittlere und schwere Formen | Hoch | Geschwächtes Immunsystem, Übelkeit |
Phototherapie | Verschiedene Stadien | Hoch | Trockene Haut, Sonnenbrandrisiko |
Lebensstil und Hautpflege bei Psoriasis
Neben der medikamentösen Behandlung spielen Lebensstil und regelmäßige Hautpflege eine wichtige Rolle. Menschen mit Psoriasis sollten:
- Stresssituationen vermeiden.
- Eine gesunde Ernährung einhalten.
- Milde Reinigungsmittel verwenden.
- Die Haut täglich mit Feuchtigkeit versorgen.
Ernährung bei Psoriasis
Eine ausgewogene Ernährung kann helfen, Schübe zu reduzieren:
- Mehr Obst und Gemüse essen.
- Fettreiches Fleisch und Zucker einschränken.
- Lebensmittel mit Omega-3-Fettsäuren verzehren.
Vorbeugung von Schüben
Auch wenn Psoriasis nicht vollständig verhindert werden kann, lässt sich das Risiko von Schüben senken:
- Unterkühlung vermeiden.
- Alkohol nur in Maßen konsumieren.
- Infektionen rechtzeitig behandeln.
- Den Hautzustand regelmäßig kontrollieren und pflegen.
Psychologische Unterstützung
Psoriasis kann eine starke psychische Belastung darstellen und zu Stress oder Depressionen führen. Unterstützung durch Familie, Selbsthilfegruppen und psychologische Beratung kann helfen, mit den emotionalen Herausforderungen umzugehen.
Psoriasis ist eine komplexe chronische Erkrankung, die einen ganzheitlichen Behandlungsansatz erfordert. Moderne Therapien können die Lebensqualität deutlich verbessern, Remissionsphasen verlängern und die Intensität der Symptome verringern. Eine frühzeitige ärztliche Konsultation und ein individuell abgestimmter Therapieplan sind entscheidend, um die Krankheit zu kontrollieren und ihr Fortschreiten zu verlangsamen.