Hypotonie – das ist chronisch niedriger Blutdruck, bei dem die Blutgefäße den Körper nicht ausreichend mit Sauerstoff versorgen. Wie die Website Imowell.de berichtet, bemerken viele Menschen mit niedrigem Blutdruck ihre Erkrankung erst, wenn ernsthafte Symptome auftreten: Schwindel, Schwäche, Konzentrationsverlust. Obwohl Hypotonie harmlos erscheint, kann sie zu Ohnmachtsanfällen, Herzproblemen und sogar zu einer gestörten Hirndurchblutung führen. Zu verstehen, wann niedriger Blutdruck gefährlich wird und wie man damit umgeht, ist lebenswichtig.
Wie sich Hypotonie äußert und wer gefährdet ist
Ein niedriger Blutdruck kann sowohl physiologisch als auch pathologisch sein. Bei manchen Menschen sind niedrige Werte normal, bei anderen deuten sie auf Störungen hin. Der Körper reagiert auf die unzureichende Durchblutung von Gehirn und Herz mit Müdigkeit, Schläfrigkeit und Luftmangel.
Typische Symptome einer Hypotonie:
- Schwindel beim plötzlichen Aufstehen.
- Ständige Müdigkeit und Apathie.
- Schwarzwerden vor den Augen, besonders morgens.
- Kalte Hände und Füße.
- Kopfschmerzen im Schläfen- oder Hinterkopfbereich.
Häufig betroffene Gruppen:
- Junge Frauen mit schlanker Statur.
- Menschen mit chronischem Stress.
- Personen, die stark abnehmen oder Diäten halten.
- Sportler mit intensiven Trainingsbelastungen.
Warum niedriger Blutdruck gefährlich ist
Viele halten Hypotonie für weniger gefährlich als Bluthochdruck – ein Irrtum. Bei dauerhaft niedrigem Blutdruck werden Organe nicht ausreichend mit Sauerstoff versorgt, was zu Hypoxie führen kann.
Folgen unbehandelter Hypotonie:
- Ohnmachtsanfälle, Stürze und Verletzungen.
- Gedächtnis- und Konzentrationsstörungen.
- Verlangsamter Stoffwechsel.
- Risiko von Herzrhythmusstörungen und Schlaganfall.
- Verminderte Leistungsfähigkeit.
Vergleich der Auswirkungen auf den Körper:
Parameter | Normal | Hypotonie | Hypertonie |
---|---|---|---|
Blutdruck (mmHg) | 120/80 | unter 100/60 | über 140/90 |
Pulsfrequenz | 60–80 | bis 50 | über 90 |
Allgemeines Befinden | stabil | Schwäche | Kopfschmerz |
Erste Hilfe und Schritte zur Druckstabilisierung
Wenn eine Person plötzliche Schwäche oder Schwindel verspürt, ist es wichtig, die Durchblutung rasch zu verbessern.
Schritt-für-Schritt-Anleitung:
- Die Person hinsetzen oder hinlegen, Beine leicht anheben.
- Für frische Luft sorgen.
- Süßen Tee oder Kaffee anbieten.
- Blutdruck messen – liegt er unter 90/60, Arzt rufen.
- Keine plötzlichen Bewegungen oder Aufstehen.
Tipp: Menschen mit Neigung zu niedrigem Blutdruck sollten immer Schokolade oder Nüsse dabeihaben – eine schnelle Glukosequelle, die den Druck anhebt.
Behandlung der Hypotonie – Methoden und Therapie
Das Ziel der Behandlung ist es, den Gefäßtonus zu normalisieren und den Stoffwechsel zu stabilisieren. Die Therapie richtet sich nach der Ursache: Bei manchen entsteht der niedrige Blutdruck durch Stress, bei anderen durch Eisenmangel oder Dehydrierung.
Empfehlungen der Ärzte:
- Morgens langsam aufstehen, zuerst im Sitzen verweilen.
- Salzaufnahme leicht erhöhen (bis zu 8 g täglich).
- Mindestens 1,5–2 Liter Wasser trinken.
- Wechselduschen nehmen.
- Täglich 8 Stunden schlafen.
Beispiele für Medikamente (nur nach ärztlicher Verordnung):
- Koffein-Natriumbenzoat.
- Citramon.
- Eleutherococcus- oder Ginseng-Tinktur.
Hypotonie mit Hausmitteln behandeln – geht das?
Hausmittel können die Therapie ergänzen, aber keine ärztliche Behandlung ersetzen. Viele Heilpflanzen und Lebensmittel wirken mild gefäßstärkend.
Beliebte Hausmittel:
- Ginseng- oder Schisandra-Tinktur.
- Starker Schwarz- oder Grüntee mit Honig.
- Johanniskraut- oder Rosmarinaufguss.
- Mischung aus Nüssen, Honig und Zitrone (morgens ein Löffel).
Anwendungshinweis: Heilkräuter sollten kurweise über 3–4 Wochen eingenommen werden, danach eine Pause. Vorher Rücksprache mit dem Arzt halten, besonders bei Herzproblemen.
Lebensstiländerung bei chronischer Hypotonie
Der wichtigste Weg zur Stabilisierung des Blutdrucks ist nicht die Tablette, sondern der Lebensstil. Regelmäßige Bewegung, ausreichend Schlaf und ausgewogene Ernährung helfen, den Druck dauerhaft zu regulieren.
Empfehlenswert bei Hypotonie:
- Leichte körperliche Aktivität: Schwimmen, Yoga, Spazieren.
- Frühstück mit Kaffee und Eiweißprodukten.
- Gesunde Snacks – Nüsse, Bananen, Käse.
- Geregelter Schlafrhythmus, keine Nachtschichten.
Vermeiden sollte man:
- Längere heiße Bäder und Sauna.
- Plötzliche Temperaturwechsel.
- Schlafmangel und strenge Diäten.
Wann man einen Arzt aufsuchen sollte
Wenn der Blutdruck dauerhaft unter 90/60 liegt und häufige Ohnmachtsanfälle auftreten, ist eine ärztliche Untersuchung notwendig. Hypotonie kann auf Anämie, hormonelle oder kardiale Störungen hinweisen.
Empfohlene Untersuchungen:
- Elektrokardiogramm (EKG).
- Blutbild und Hämoglobinwerte.
- Überprüfung der Schilddrüsenfunktion.
- Konsultation bei Kardiologe und Neurologe.
Hypotonie ist keine harmlose Müdigkeit, sondern ein Signal des Körpers, dass das Kreislaufsystem überfordert ist. Leichte Formen lassen sich mit Lebensstiländerungen regulieren, doch chronische Hypotonie erfordert ärztliche Kontrolle. Ausgewogene Ernährung, Bewegung und ausreichender Schlaf sind die Grundlage für stabile Werte und Wohlbefinden.
Sie könnten interessiert sein: Wie man das Immunsystem im Herbst stärkt: Medikamente und natürliche Mittel