In Israel wird ein deutlicher Anstieg der Grippeerkrankungen registriert, was das Gesundheitsministerium dazu veranlasst hat, ein außerplanmäßiges Treffen der epidemiologischen Arbeitsgruppe einzuberufen. Wie israelische Medien berichten, wurde die Sitzung aufgrund mehrerer Todesfälle unter Kindern in den vergangenen Wochen sowie eines raschen Zuwachses an Hospitalisierungen einberufen. Die aktuelle Grippesaison übertrifft die Vorjahreszahlen deutlich, was Fachleute, die die Ausbreitungsdynamik beobachten, besonders aufmerksam macht. Mediziner weisen darauf hin, dass sich die Saison schneller als gewöhnlich entwickelt und bereits in mehreren Regionen schwere Kinderfälle auftreten.
Deutlicher Anstieg der Erkrankungen und erste Daten zur Sterblichkeit
Nach Angaben lokaler Medien wurden in den vergangenen Wochen drei Kinder gemeldet, die an Komplikationen im Zusammenhang mit der Grippe verstorben sind. Zum Vergleich: Während der gesamten letzten Saison starben vier Minderjährige an der Erkrankung. Diese Daten gehören zu den zentralen Gründen für die Einberufung des Notfalltreffens der epidemiologischen Experten. Laut Channel 13 liegt die Zahl der Infektionen in dieser Saison fünfmal höher als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Quellen im Gesundheitswesen betonen, dass sich die Lage dynamisch entwickelt und die Zahl neuer Fälle täglich steigt.
Hospitalisierungen von Kindern und kritische Zustände
Der öffentliche Sender Kan berichtet, dass in den vergangenen Wochen 30 Kinder wegen schwerer Grippekomplikationen auf Intensivstationen aufgenommen wurden. Etwa die Hälfte aller hospitalisierten Kinder im Land erhielt laut Senderangaben ein positives Grippe-Testergebnis. In Jerusalem wurden innerhalb der letzten 24 Stunden zwei Säuglinge in kritischem Zustand eingeliefert, während in Haifa ein weiteres Kind an ein Beatmungsgerät angeschlossen werden musste. Die Krankenhäuser verschärfen angesichts der Entwicklung die Überwachung und medizinische Betreuung junger Patienten.
Niedrige Impfquote und Risikogruppen
Wie Channel 13 meldet, liegt die Impfquote in dieser Saison deutlich unter dem Zielwert des Gesundheitsministeriums — weniger als 15 % der vorgesehenen Bevölkerungsgruppen haben eine Grippeimpfung erhalten. Zu dieser Statistik gehören weniger als die Hälfte der Bürger über 65 Jahre und lediglich etwa 10 % der Kinder, die als besonders gefährdet gelten. Laut Medienberichten waren zwei der drei Kinder, die in den vergangenen zwei Wochen verstorben sind, nicht geimpft. Das dritte verstorbene Kind war geimpft, doch nähere Angaben zu seinem Gesundheitszustand vor der Erkrankung wurden nicht veröffentlicht.
Mögliche Präventionsmaßnahmen und Empfehlungen der Experten
Wie Kan berichtet, prüft der epidemiologische Ausschuss des Gesundheitsministeriums zusätzliche Maßnahmen zur Eindämmung der Grippewelle. Zu den diskutierten Schritten gehören eine verstärkte Impfkampagne, Empfehlungen zum Tragen von Masken in medizinischen Einrichtungen und an öffentlichen Orten sowie eine Informationskampagne, die Erkrankte auffordert, zu Hause zu bleiben. Experten raten Erwachsenen, bei Symptomen nicht zur Arbeit zu gehen, und Kindern, bei Erkrankung die Schule zu meiden, um weitere Ansteckungen zu verhindern.
