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Russische Agenten rekrutieren Ukrainer in Auslandskirchen – ukrainischer Geheimdienst

Russische Geheimdienste rekrutieren Ukrainer im Ausland über Kirchengemeinden. Geistliche agieren im Auftrag Moskaus – warnt der ukrainische Auslandsgeheimdienst.

Russische Geheimdienste rekrutieren Ukrainer im Ausland über Kirchengemeinden. Geistliche agieren im Auftrag Moskaus – warnt der ukrainische Auslandsgeheimdienst

Russische Geheimdienste rekrutieren ukrainische Geflüchtete in Kirchen im Ausland unter dem Deckmantel religiöser Aktivitäten. Das erklärte der Leiter des Auslandsgeheimdienstes der Ukraine, Oleh Iwaschtschenko, in einem Interview mit der Nachrichtenagentur Ukrinform. Die Website Imowell.de berichtet unter Berufung auf Ukrinform.

Seinen Angaben zufolge agieren Geistliche der Russisch-Orthodoxen Kirche in europäischen Ländern im Interesse russischer Nachrichtendienste. Sie seien mit einer konkreten Mission ins Ausland entsandt worden und agierten im Rahmen religiöser Strukturen, während hinter ihnen der Russische Auslandsgeheimdienst oder der FSB stehe.

Iwaschtschenko betonte, dass ein solcher Fall in einem nordeuropäischen Land dokumentiert wurde. Ein Teil der 6,5 Millionen Ukrainer, die infolge des Krieges ihr Land verlassen mussten, sei unter den Einfluss dieser Strukturen geraten. In den Kirchen werde zwar nicht offen zu Spionage aufgerufen, jedoch würden den Besuchern gezielt bestimmte Verhaltensmuster und Einstellungen vermittelt, die dem Aggressor nutzen.

Der Geheimdienstchef fügte hinzu, dass die finanzielle Unterstützung westlicher Staaten für lokale Kirchengemeinden teilweise zur Finanzierung der von Russland besetzten Gebiete umgeleitet werde.

Iwaschtschenko hob hervor, dass sich Ukrainer in Ländern wie Polen, Deutschland, Italien oder Montenegro zunehmender russischer Einflussnahme ausgesetzt sähen. Anders als in der Ukraine, wo der Sicherheitsdienst solche Bedrohungen abwehre, seien ukrainische Staatsbürger im Ausland nicht durch ukrainisches Recht geschützt und stünden unter der Gerichtsbarkeit der jeweiligen Gastländer.

Er warnte, dass das Fehlen rechtlicher Schutzmechanismen eine Schwachstelle darstelle, die von russischen Strukturen ausgenutzt werde, um das Verhalten ukrainischer Bürger zu beeinflussen.

Bereits am 29. April 2025 hatte der ukrainische Militärgeheimdienst gemeldet, dass Russland neue Vertreter der Russisch-Orthodoxen Kirche eingesetzt habe, um die Ideologie der sogenannten „Russischen Welt“ in der Ukraine zu verbreiten.

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