Die ukrainische Operation „Spinnennetz“ zielte auf die Zerstörung der strategischen Bomberflotte Russlands und traf mehrere Luftwaffenstützpunkte tief im Hinterland der Russischen Föderation. Nach Einschätzung von Dmytro Snehyriov, dem Co-Vorsitzenden der zivilgesellschaftlichen Initiative „Prawa Sprawa“, war der Angriff nicht nur militärisch, sondern auch politisch motiviert.
Der Militärexperte bezeichnete den Angriff als Beweis für das Versagen des russischen Geheimdienstes, strategische Einrichtungen zu schützen. Seinen Angaben zufolge wurde ein Angriff mit Drohnen, die aus einem LKW gestartet wurden, in der Irkutsker Region durchgeführt – Tausende Kilometer von der ukrainischen Grenze entfernt. Das zeige laut Snehyriov, dass Russland nicht einmal seine rückwärtigen Gebiete effektiv absichern könne.
Zudem unterstreicht der Experte, dass die geografische Verteilung der Angriffe die strategischen Fähigkeiten der Ukraine belege. Insgesamt wurden fünf Militärflugplätze gleichzeitig attackiert – ein Indiz für präzise Koordination und hochentwickelte Aufklärung. Besonders hervorzuheben sei der Schlag gegen den Luftwaffenstützpunkt „Belaja“, der sich über 2.500 Kilometer von der ukrainischen Grenze entfernt befindet.
Snehyriov betont, dass die Operation ein gezieltes politisches Signal an internationale Partner – insbesondere an die USA – darstellt. Sie zeige die Bereitschaft der Ukraine, aktiv und entschlossen ihre nationalen Interessen zu verteidigen, auch ohne die Genehmigung zum Einsatz westlicher Waffensysteme wie Taurus.
„Das ist ein Beweis für die Eigenständigkeit der Ukraine als Akteur, der in der Lage ist, strategische Operationen durchzuführen. Die Debatte über westliche Zustimmung tritt dabei in den Hintergrund“, resümierte der Analyst.