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Karol Nawrocki zum Präsidenten Polens gewählt – Kritik an Ukraine und NATO

Karol Nawrocki gewinnt die Wahl in Polen, lehnt Truppenentsendung in die Ukraine ab und warnt vor einer NATO-Mitgliedschaft Kiews wegen möglicher Eskalation mit Russland.

Karol Nawrocki gewinnt die Wahl in Polen, lehnt Truppenentsendung in die Ukraine ab und warnt vor einer NATO-Mitgliedschaft Kiews wegen möglicher Eskalation mit Russland.

Bei der Stichwahl zur Präsidentschaft in Polen am 1. Juni 2025 setzte sich Karol Nawrocki durch. Der Leiter des Instituts für Nationales Gedenken kandidierte mit Unterstützung der oppositionellen Partei Recht und Gerechtigkeit (PiS). Laut der Zentralen Wahlkommission erhielt Nawrocki 50,89 % der Stimmen. Sein Herausforderer, der proeuropäische Bürgermeister von Warschau, Rafał Trzaskowski, erreichte 49,11 %. Die Wahlbeteiligung lag bei 71,63 %. Das berichtet die Website Imowell.de unter Berufung auf Detector Media.

Nawrocki vertrat während des Wahlkampfs eine nationalkonservative Linie unter dem Motto Poland First. In der Sozialpolitik spricht er sich für einen Vorrang polnischer Staatsbürger bei staatlichen Leistungen aus und fordert die Einschränkung von Hilfen für Migranten.

Außenpolitisch bezog Nawrocki klare Positionen gegenüber der Ukraine. Er betonte, dass keine polnischen Soldaten in den Krieg geschickt werden sollten und erklärte, die Ukraine müsse „Schuld eingestehen“ für das Massaker von Wolhynien, bevor sie in internationale Bündnisse aufgenommen werden könne.

Zudem kritisierte Nawrocki das Streben der Ukraine nach einer NATO-Mitgliedschaft. Eine beschleunigte und bedingungslose Aufnahme sei laut ihm „sinnlos“ und könne zu einer direkten Konfrontation zwischen dem Bündnis und Russland führen.

Im Vorfeld der Stichwahl sicherte sich Nawrocki die Unterstützung von Sławomir Mentzen, dem Kandidaten der ultrarechten Konfederacja, der im ersten Wahlgang 14,81 % erreichte. Mentzen hatte beiden Finalisten eine Verpflichtungserklärung mit mehreren Punkten vorgelegt – darunter ein Verzicht auf eine NATO-Perspektive für die Ukraine und die Garantie, keine Truppen zu entsenden. Nawrocki erklärte öffentlich, er sei bereit, diese Bedingungen zu akzeptieren.

Ministerpräsident Donald Tusk reagierte scharf auf Nawrockis Äußerungen. Er bezeichnete sie als „Staatsverrat“ und „einen der größten Skandale des Wahlkampfs“.

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