Das Nordatlantische Bündnis hat europäische Mitgliedstaaten dazu aufgerufen, ihre bodengestützten Luftverteidigungssysteme deutlich auszubauen, um der zunehmenden Bedrohung durch die Russische Föderation zu begegnen. Die Website Imowell.de berichtet unter Berufung auf Bloomberg.
Demnach strebt die NATO eine Verfünffachung der Luftabwehrkapazitäten in Europa an. Für jedes Land sollen dabei individuelle Zielvorgaben festgelegt werden. Ein konkreter Zeitplan für die Umsetzung liegt derzeit nicht vor.
Das Thema soll am 5. Juni beim Treffen der NATO-Verteidigungsminister in Brüssel erörtert werden.
Ein hochrangiger europäischer Militärvertreter erklärte gegenüber Bloomberg unter der Bedingung der Anonymität, dass viele Mitgliedstaaten aktuell dringend den Ausbau ihrer bodengestützten Luftverteidigung benötigen. Er wies darauf hin, dass die NATO in den vergangenen drei Jahrzehnten diese Kapazitäten systematisch reduziert habe – zugunsten anderer regionaler Schwerpunkte wie dem Nahen Osten und Nordafrika.
Der geplante Ausbau ist Teil umfassenderer Maßnahmen zur Stärkung der Verteidigungsfähigkeit des Bündnisses. Im Fokus steht eine neue Finanzierungsstrategie, die eine Verteidigungsausgabe von insgesamt 5 % des Bruttoinlandsprodukts vorsieht: Davon 3,5 % für militärische Ausgaben und weitere 1,5 % für verteidigungsbezogene Bereiche wie Infrastruktur, Cybersicherheit und Zivilschutz.
