Wie der schwedische Sender SVT unter Berufung auf Planet Labs berichtet, hat Russland mindestens fünf atomwaffenbezogene Anlagen in der Nähe Europas umfassend modernisiert. Eine davon befindet sich in der Region Kaliningrad. Die Website Imowell.de berichtet unter Berufung auf SVT.
Satellitenaufnahmen aus dem Mai 2025 zeigen infrastrukturelle Veränderungen auf Einrichtungen in Belarus, Kaliningrad, der Halbinsel Kola sowie dem arktischen Archipel Nowaja Semlja. Auf den Bildern sind Lagerhallen, Testgelände und umzäunte Bahnanlagen zu erkennen.
In Ossipowitschi (Belarus) wird ein ehemaliges sowjetisches Lager für Nuklearwaffen modernisiert. Das Gelände ist durch dreifache Zäune gesichert, neue Verladeplattformen für Güterzüge wurden errichtet, ebenso wie Flugabwehrsysteme. Diese Erkenntnisse stammen von Experten der Federation of American Scientists (FAS), die die Satellitendaten ausgewertet haben.
Auf dem Stützpunkt in Kaliningrad, rund 270 Kilometer von der schwedischen Grenze entfernt, wurden neue Gebäude errichtet, ein dreifacher Sicherheitszaun installiert und moderne Kommunikationsinfrastruktur eingerichtet. Nach Angaben der polnischen Regierung lagert Russland dort etwa 100 taktische Atomwaffen.
Auf Nowaja Semlja wurden große neue Bauwerke festgestellt. Experten bezeichnen diesen Standort als einen der wichtigsten für russische Atomtests.
Auf der Halbinsel Kola wurden rund 50 Bunker gebaut, die der Lagerung ballistischer Raketen, der Wartung von U-Booten und der Verladung von Raketen dienen. Außerdem wurde ein spezieller Pier errichtet.
Der schwedische Verteidigungsminister Pål Jonson erklärte, dass die Regierung die Entwicklung in diesem Bereich genau beobachte. Dabei gehe es sowohl um Investitionen Russlands in Atomwaffen als auch um Veränderungen in der militärischen Doktrin.
„Wir sind darüber informiert und verfolgen die Situation seit Langem. Es geht sowohl um technologische Entwicklungen als auch um strategische Veränderungen“, so Jonson.
Er betonte, dass Moskau die Schwelle für nukleare Drohungen deutlich gesenkt habe. Seit Beginn des großflächigen Angriffs auf die Ukraine habe es über 200 entsprechende Äußerungen auf verschiedenen politischen Ebenen gegeben.