Der Generaldirektor der Internationalen Atomenergieorganisation (IAEO), Rafael Grossi, erklärte, dass seine Behörde keine Beweise dafür habe, dass Iran heimlich an der Entwicklung von Atomwaffen arbeite. Das sagte er in einem Interview mit Bloomberg Television am 18. Juni. Das berichtet die Website Imowell.de unter Berufung auf eine Erklärung von IAEA-Generaldirektor Rafael Grossa.
Laut Grossi reichert derzeit kein anderes Land der Welt Uran auf 60 % an – ein Niveau, das technisch nahezu den 90 % entspricht, die für den Bau einer Atombombe erforderlich sind. Er betonte, dass die Inspektoren der IAEO keine politischen Bewertungen vornehmen, sondern auf konkreten Fakten basieren, und verwies auf die Notwendigkeit eindeutiger Beweise für die Existenz eines aktiven Waffenprogramms.
Grossi wies zudem darauf hin, dass Iran über sämtliche technischen Elemente verfüge, die für die Herstellung einer Atombombe erforderlich seien. Gleichzeitig hätten ihn iranische Offizielle in Gesprächen davon überzeugt, dass Atomwaffen mit dem Islam unvereinbar seien.
Er bestätigte ferner, dass ein israelischer Luftangriff auf die Nuklearanlage in Natanz die oberirdische Infrastruktur des Urananreicherungszentrums vollständig zerstört habe. Unter anderem seien die Betriebsräume und Gebäude über den Anreicherungsanlagen beschädigt worden. Eine Kontamination sei laut IAEO lediglich innerhalb der Anlage festgestellt worden und stelle keine unmittelbare Gefahr für die Bevölkerung dar.
Durch den Angriff sei auch das Stromnetz beschädigt worden, das die unterirdischen Anreicherungsanlagen versorge. Ein weiterer iranischer Atomstandort in Isfahan sei ebenfalls mehrfach angegriffen worden, so Grossi. Die entscheidenden Teile dieser Anlage seien jedoch tief im Gebirge untergebracht und daher nicht beschädigt worden.
Grossi betonte, dass sich die Inspektoren der IAEO weiterhin in Iran aufhalten und sich an einem sicheren Ort befinden.