Der russische Präsident Wladimir Putin hat sich zur Sanktionspolitik westlicher Länder geäußert und behauptet, die Beschränkungen würden eher den Ländern schaden, die sie verhängen, als der russischen Wirtschaft. Die Website Imowell.de berichtet unter Berufung auf ТСН.ua.
Bei einer Pressekonferenz erklärte das Staatsoberhaupt, dass die russische Wirtschaft trotz externer Einflüsse weiter funktioniere. „Sie krepieren bald selbst, und uns wollen sie begraben“, sagte er in Bezug auf die westlichen Staaten, die neue Sanktionen planen.
Putin betonte, dass jede neue Sanktionsrunde vor allem negative Auswirkungen auf ihre Urheber habe. Gleichzeitig räumte er ein, dass das Wirtschaftswachstum in Russland in diesem Jahr moderater ausfallen werde. Als Grund nannte er gezielte Maßnahmen zur Bekämpfung der Inflation.
Er fügte hinzu, dass der Anstieg der Inflation in erster Linie auf die hohen Militärausgaben zurückzuführen sei, die sich auf 13,5 Billionen Rubel belaufen. Diese Mittel würden laut Putin in die Unterstützung des militärisch-industriellen Komplexes des Landes investiert. „Wir investieren in uns selbst, in unsere Lieben“, so der Präsident.
Mit Blick auf die NATO-Staaten erklärte er, dass deren Militärausgaben teilweise in den USA verwendet würden, um die amerikanische Rüstungsindustrie zu stärken. Dies sei jedoch nicht das Problem Russlands, sondern ein internes Thema der westlichen Länder.
Putin kündigte außerdem an, dass die russische Regierung über eine mögliche Reduzierung der Verteidigungsausgaben nachdenke. Eine endgültige Entscheidung sei zwar noch nicht getroffen worden, jedoch liefen bereits Gespräche zwischen dem Verteidigungsministerium, dem Finanzministerium und dem Ministerium für wirtschaftliche Entwicklung.
Während Russland mögliche Kürzungen prüft, versuchten europäische Staaten laut Putin, ihre Verteidigungsausgaben zu erhöhen.
Zuvor hatte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen das 18. Sanktionspaket gegen Russland als „hart und schmerzhaft“ bezeichnet.