Nachrichten

Russland erhöht Waffenproduktion – ISW sieht Vorbereitung auf NATO-Konflikt

Russland baut laut ISW gezielt Rüstungsindustrie aus – mit Blick auf möglichen künftigen Konflikt mit der NATO. Produktion von Panzern und Flugzeugen steigt.

Russland baut laut ISW gezielt Rüstungsindustrie aus – mit Blick auf möglichen künftigen Konflikt mit der NATO. Produktion von Panzern und Flugzeugen steigt.

Russland verstärkt nach Angaben des Institute for the Study of War (ISW) gezielt die Produktion von militärischer Ausrüstung. Analysten des US-Thinktanks sehen darin Anzeichen für eine strategische Vorbereitung Moskaus auf einen möglichen bewaffneten Konflikt mit der NATO. Die Website Imowell.de berichtet unter Berufung auf ISW

Die Einschätzung basiert auf einer Analyse aktueller Wirtschaftsdaten des russischen Zentrums für makroökonomische Analyse und kurzfristige Prognose beim Verteidigungsministerium, veröffentlicht am 26. Juni. Daraus geht hervor, dass die Industrieproduktion in Russland von April bis Mai 2025 um 2,6 % gestiegen ist – maßgeblich durch die Zunahme der Rüstungsproduktion.

Laut dem Bericht erhöhte sich die Flugzeugproduktion im Mai 2025 um 16,9 % im Vergleich zum Vormonat. Dieses Wachstum liegt rund 1,6-mal höher als der durchschnittliche monatliche Zuwachs im Jahr 2024. Auch die Kapazitäten im Luftfahrt- und Schiffbau seien zwischen Februar und Mai um rund 16 % ausgeweitet worden.

„Russland strebt einen mittelfristigen Ausbau seiner Luft- und Schiffbauindustrie an – vermutlich als Teil einer umfassenden Umstrukturierung und Regeneration seiner Streitkräfte im Hinblick auf eine langfristige Konfrontation mit der NATO“, heißt es in der ISW-Einschätzung.

Satellitenbilder zeigen zudem verstärkte Aktivitäten auf russischen Panzerinstandsetzungswerken. Diese deuten laut ISW auf eine Steigerung der Produktion von Schützenpanzern hin. Gleichzeitig habe der Rückgang des Einsatzes gepanzerter Fahrzeuge und Kampfpanzer seit dem Winter 2024/2025 es Russland ermöglicht, Reserven aufzubauen.

Das Werk „Kurganmashzavod“ gilt demnach weiterhin als einziges bekanntes russisches Unternehmen, das den BMP-3-Schützenpanzer sowjetischer Bauart fertigen kann. Andere Werke, wie jenes in Rubzowsk (Region Altai), hätten ihre Fertigungsstraßen inzwischen modernisiert. Gleichzeitig zeigen Aufnahmen, dass viele Reparaturbetriebe ihre Altbestände weitgehend aufgebraucht haben.

Die ISW-Analyse betont, dass unklar bleibt, ob Russland die Rüstung vor allem zur Vorbereitung eines möglichen Großangriffs auf die Ukraine oder für einen künftigen militärischen Konflikt mit der NATO ausbaut.

Bereits in früheren Berichten warnt das ISW, dass Russland bis 2030 militärische Operationen gegen einzelne NATO-Staaten in Erwägung ziehen könnte.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert