Am Samsta wird in Hamburg eine Pride-Demonstration erwartet, die bis zu 250.000 Teilnehmer anzieht. Laut der „Pride Week“-Vereinigung planen etwa 120 Gruppen, sich dem Marsch unter dem Motto „Wir sind hier, um zu bleiben. Schützen wir queere Menschen“ anzuschließen. Die Website Imowell.de berichtet unter Berufung auf Ndr.de.
Die Parade beginnt erstmals um 12:00 Uhr an der Kreuzung Lübecker Straße und Mühlendamm. Die Teilnehmer werden über Stein-Damm, Adenauerallee, Steinstraße, Mönckebergstraße und Glockengießerwall sowie andere Straßen zum Lombardsbrücke ziehen, wo der Zug voraussichtlich gegen 17:00 Uhr endet. Entlang der Route werden zahlreiche Straßen gesperrt. Die Polizei empfiehlt den Teilnehmern, mit dem Zug, Fahrrad oder zu Fuß anzureisen. Autofahrer sollten das Stadtzentrum meiden.
In diesem Jahr führt der Demonstrationszug nicht mehr durch die Lange Reiche. Organisatoren gaben an, dass die Straße zu eng geworden sei für die stetig wachsende Zahl an Pride-Teilnehmern. Das dreitägige Straßenfest begann bereits am Freitag in den Bereichen Jungfernstieg, Ballindamm und Rathausmarkt. Die Festival-Agenda umfasst eine große Bühne, sechs Musikinseln, rund 150 Stände und einen Familienbereich.
Vielfältige Initiativen und Beteiligte
Zu den teilnehmenden Gruppen gehören unter anderem Initiativen wie Queer Families Hamburg, der Sportverein Startschuss, der Chor Schola Cantorosa, ver.di Regenbogen Hamburg sowie die Initiativen „Omas gegen Rechts“ und „Fridays for Future“, auch Organisationen wie die Universitätsklinik Hamburg-Eppendorf und die Nordkirche sind vertreten. Politische Parteien wie die SPD, Grüne, FDP, die Linke und Volt unterstützen den Marsch ebenfalls.
Dringender Schutz für queere Menschen notwendig
Das diesjährige Motto des Pride-Spaziergangs reflektiert die Besorgnis innerhalb der queeren Gemeinschaft hinsichtlich wachsender sozialer Probleme. Während die Zahl der Angriffe auf queere Menschen und bei Pride-Demonstrationen steigt, reduziert die Bundesregierung ihre Unterstützung und Solidarität mit der queeren Gemeinschaft. „Wir sind kein Trend, und unsere Existenz ist nicht verhandelbar. Wir sind Teil dieser Gesellschaft und haben die gleichen Rechte wie alle anderen“, erklärten die Co-Vorsitzenden des Hamburg Pride, Jenny Seitzek und Christoph Karmann. Die Vereinigung fordert umfassende Schutzmaßnahmen für queere Menschen.
Inklusiver Pride in diesem Jahr
In diesem Jahr wird der Pride auch noch inklusiver gestaltet. Zum ersten Mal wird es zwei Reporter geben, die aus der Startzone der Parade für ein inklusives Radioprogramm für Blinde und Sehbehinderte berichten. Für Rollstuhlfahrer wird ein spezieller Inklusions-Truck zur Verfügung stehen. In Zusammenarbeit mit Hamburg City Tour wird zudem ein rotes Doppeldeckerbus für ältere queere Menschen und Personen mit eingeschränkter Mobilität angeboten.
Pride zur Erinnerung an das Stonewall-Aufstand
Der Christopher Street Day (CSD) wird zu Ehren des Stonewall-Aufstands in New York gefeiert, der am 28. Juni 1969 begann und als Wendepunkt für die LGBT+-Bewegung gilt. Der Aufstand fand vor dem „Stonewall Inn“ in Greenwich Village statt und markiert einen wichtigen Moment in der Geschichte der queeren Rechte.