Die russischen Oppositionellen Julija Nawalnaja, Ilja Jaschin und Wladimir Kara-Mursa haben einen offenen Brief an Premierminister Mark Carney geschickt. Darin fordern sie Kanada auf, russischen Bürgern mit oppositionellen Ansichten Asyl zu geben. Viele von ihnen werden derzeit aus den USA abgeschoben. Laut Jaschin haben sich die Bedingungen in den Vereinigten Staaten stark verschlechtert. Menschen warten monatelang in Haft auf Entscheidungen, obwohl sie kein Gesetz gebrochen haben, berichtet Pushkinska.
Wie die US-Politik gegenüber russischen Migranten strenger wurde
Oppositionelle sagen, dass die Regierung von Donald Trump die Asylregeln stark verschärfte. Dadurch stiegen die Ablehnungen und die Zahl der Abschiebungen. Viele Antragsteller wurden in ihre Heimat zurückgeschickt. Dort drohen ihnen Prozesse und Gefängnisstrafen.
Beispiele für Verfolgung nach Rückkehr
Im Juli 2025 nahm Russland den Aktivisten Leonid Melechin fest. Er war zuvor aus den USA abgeschoben worden. Der Vorwurf lautete „Rechtfertigung des Terrorismus“. Melechin kam in Untersuchungshaft. Ende August wurde bekannt, dass weitere 30 bis 60 Menschen abgeschoben wurden. Darunter befanden sich auch politische Gegner sowie ein Ex-Soldat, gegen den ein Verfahren lief.
Forderungen der Opposition an Kanada
Nawalnaja, Jaschin und Kara-Mursa bitten Kanada, Menschlichkeit zu zeigen. Sie wollen, dass Ottawa eine Alternative zu den Rückführungen bietet. Kanada könnte Washington offiziell mitteilen, dass es antikriegsorientierte Russen aufnehmen will. Damit ließe sich verhindern, dass Menschen, die gegen den Kreml auftraten, schwere Folgen erleiden.
Internationale Dimension der Abschiebungen
Die Initiative lenkt den Blick auf eine größere Frage: Wie behandelt der Westen politische Migranten in einer Zeit harter Konflikte? Einerseits wollen die USA Migration stärker kontrollieren. Andererseits riskieren Abgeschobene in Russland politische Verfolgung. Daher wird das Schreiben an Kanada auch als Test internationaler Solidarität gesehen. Es zeigt, wie ernst es dem Westen mit den Menschenrechten ist. Zuvor berichteten wir über die YouTube sperrt Family Premium für Nutzer ohne gemeinsamen Wohnsitz.