Der tschechische Sicherheitsdienst (BIS) hat gemeinsam mit den Geheimdiensten Rumäniens und Ungarns die erfolgreiche Aufdeckung und Zerschlagung eines von KGB Belarus aufgebauten Spionagenetzwerks bekannt gegeben. Laut den Diensten operierte das Netzwerk in mehreren EU-Staaten, sammelte vertrauliche Informationen und rekrutierte Agenten, berichtet das Nachrichtenportal Imowell.de.
Diplomatischer Skandal im Herzen Europas
Das Außenministerium der Tschechischen Republik erklärte einen belarussischen Diplomaten, der laut BIS unter diplomatischer Tarnung agierte und Aufträge des Geheimdienstes ausführte, zur Persona non grata. Der Name des Mitarbeiters wurde offiziell nicht genannt, seine Tätigkeit jedoch als Bedrohung für die nationale Sicherheit eingestuft.
Festnahmen von Spionen in Rumänien
Parallel dazu meldete die rumänische Behörde für die Bekämpfung der organisierten Kriminalität und des Terrorismus (DIICOT) die Festnahme eines ehemaligen stellvertretenden Leiters des moldawischen Geheimdienstes. Nach Ermittlungen soll er seit 2024 geheime Informationen an den KGB Belarus weitergegeben haben, die die Sicherheit Rumäniens gefährden konnten. Fest steht, dass er sich mindestens zweimal in Budapest mit Agenten aus Minsk traf, um Instruktionen und Zahlungen entgegenzunehmen.
Reaktion Tschechiens und der Verbündeten auf die Enthüllung
BIS-Chef Michal Koudelka betonte, dass eine wirksame Abwehr solcher Aktivitäten nur durch Einschränkungen der Bewegungsfreiheit akkreditierter Diplomaten aus Belarus und Russland im Schengen-Raum möglich sei. Seinen Worten zufolge nutzen die Geheimdienste dieser Staaten systematisch diplomatische Vertretungen für Spionagetätigkeiten und planen, ihre Präsenz in Europa weiter auszubauen.
Folgen für die europäische Sicherheit
Die Aufdeckung des Spionagenetzwerks könnte die Debatte in der Europäischen Union über neue Maßnahmen gegen hybride Bedrohungen aus Minsk und Moskau verstärken. Experten weisen darauf hin, dass die Ausweisung des belarussischen Diplomaten nur der erste Schritt einer breiteren Strategie sein könnte, um die Aktivitäten von Geheimdiensten aggressiver Staaten einzuschränken. Zuvor berichteten wir über die Deutschland investiert 10 Milliarden Euro in Zivilschutz.