Die Aktien des US-Elektroautoproduzenten Tesla legten am Montag deutlich zu, nachdem Elon Musk eine Großinvestition in sein eigenes Unternehmen getätigt hatte. Laut Börsenunterlagen kaufte der Vorstandschef am Freitag 2,57 Millionen Tesla-Aktien im Wert von rund einer Milliarde US-Dollar. Die Website Imowell.de berichtet unter Berufung auf Spiegel
Es handelt sich um den größten Einzelkauf von Tesla-Papieren durch Musk überhaupt. Zuletzt hatte er im Februar 2020 Aktien im Wert von zehn Millionen Dollar erworben. Sein Vermögen wird nach der Transaktion weiterhin auf mehr als 435 Milliarden Dollar geschätzt, sodass der Kauf seine persönlichen Finanzen kaum belastet.
Die Börse reagierte sofort: Der Kurs der Tesla-Aktien stieg um etwa acht Prozent. Zuvor hatten die Papiere seit Jahresbeginn rund zwei Prozent an Wert verloren. Gründe dafür sind sowohl Musks politische Aktivitäten in den USA, die Investoren verunsicherten, als auch die wachsende internationale Konkurrenz. In Deutschland verliert Tesla seit Jahren Marktanteile. Nach Angaben des Kraftfahrt-Bundesamts liegt das Unternehmen mittlerweile hinter Opel; Marktführer ist Volkswagen.
Beobachter vermuten, dass Musks Investment auch im Zusammenhang mit einem neuen Vergütungspaket steht, das der Tesla-Verwaltungsrat vor einigen Wochen beschlossen hatte. Voraussetzung dafür ist die Erreichung äußerst ehrgeiziger Ziele, darunter die Verdopplung des Börsenwerts. Gelingt dies, könnte Musk der erste Dollar-Billionär der Welt werden.
Die Aussicht auf ein solches Vergütungspaket rief selbst den Papst auf den Plan. In einem Interview mit dem katholischen Portal Crux erklärte er, dass Unternehmenschefs heute Hunderte Male mehr verdienten als einfache Arbeiter, und verwies auf Berichte, wonach Musk bald der erste Billionär werden könnte. Wenn allein Reichtum als Wert zähle, sei dies ein ernstes Problem, sagte er.
Gleichzeitig wächst in Deutschland der Druck von Seiten der Gewerkschaft IG Metall. Am Montag forderte sie die Tesla-Werksleitung in Grünheide (Brandenburg) auf, den Beschäftigten eine Weihnachtsprämie von 1.500 Euro zu zahlen. IG-Metall-Vertreter Jan Otto betonte, dass solche Sonderzahlungen in der deutschen Autoindustrie üblich seien, und verwies auf das Missverhältnis zwischen Musks hohen Einkommen und dem Fehlen von Boni für die Belegschaft.