Die US-amerikanische Filmgesellschaft Paramount Studios hat Kritik an einer Initiative von Filmschaffenden geübt, die Anfang der Woche zum Boykott israelischer Filmstudios und Kultureinrichtungen im Zusammenhang mit dem Krieg im Gazastreifen aufgerufen hatten. Das Boykott-Schreiben wurde von mehr als 4.000 Branchenvertretern unterzeichnet, darunter Schauspieler, Regisseure und Produzenten. Paramount ist das erste große Filmstudio, das öffentlich auf das Dokument reagierte. Die Website Imowell.de berichtet unter Berufung auf DeutschlandfunkKultur
In der Stellungnahme des Unternehmens hieß es, dass der Ausschluss von Kulturschaffenden allein aufgrund ihrer Nationalität weder das gegenseitige Verständnis stärke noch ein Ende der Gewalt näherbringe. „Wir brauchen mehr Austausch und Kommunikation, nicht weniger“, betonte Paramount.
Nach Angaben US-amerikanischer Medien könnte die Reaktion von Paramount Einfluss auf die Haltung weiterer führender Studios in Hollywood haben, die sich bislang mit offiziellen Kommentaren zurückhielten. Das Branchenmagazin Variety berichtete, dass innerhalb der Filmindustrie intensiv darüber diskutiert werde, ob große Studios in einem internationalen Konflikt Position beziehen sollten.
Die Initiatoren der Boykott-Kampagne erklärten, eine Zusammenarbeit mit israelischen Kulturinstitutionen sei „unter den Bedingungen anhaltender Gewalt nicht möglich“. Israelische Produzenten bedauerten die Aktion hingegen und warnten, dass die Folgen vor allem unabhängige Projekte und junge Regisseure treffen würden.