Berlin, September 2025 – Deutschland und die EU haben mehrere wichtige Entscheidungen getroffen oder bereiten sie vor, die sich auf Mindestlohn, Sozialleistungen, Grenzkontrollen und den temporären Schutzstatus für Ukrainer auswirken. Die Website Imowell.de berichtet unter Berufung auf Bundesministerium für Arbeit und Soziales. Hier ein Überblick, was sich wann ändert und welche Folgen das bereits jetzt haben kann.
Erhöhung des gesetzlichen Mindestlohns
Ab dem 1. Januar 2026 steigt der gesetzliche Mindestlohn in Deutschland auf 13,90 Euro pro Stunde, ab dem 1. Januar 2027 auf 14,60 Euro pro Stunde.
Das entspricht einem Plus von rund 8,4 Prozent im Jahr 2026 und weiteren 5 Prozent im Jahr 2027. Insgesamt ergibt das einen Anstieg von fast 14 Prozent im Vergleich zum aktuellen Wert. Von dieser Erhöhung profitieren etwa sechs Millionen Beschäftigte.
Bürgergeld 2026
Die Bundesregierung hat entschieden, dass die Regelsätze für Bürgergeld und Sozialhilfe 2026 unverändert bleiben.
Alleinstehende Erwachsene erhalten weiterhin 563 Euro pro Monat, für Kinder und Familien bleiben die bisherigen Beträge bestehen.
Ab 2027 soll ein neues Berechnungsmodell für die Leistungen eingeführt werden.
Neues Ein- und Ausreisesystem (EES)
Ab dem 12. Oktober 2025 startet die EU schrittweise das digitale Entry/Exit System (EES). Bis April 2026 soll es vollständig eingeführt sein.
Das System erfasst Ein- und Ausreisedaten von Drittstaatsangehörigen, biometrische Daten und Passinformationen. Ziel ist es, Grenzkontrollen zu beschleunigen, Missbrauch zu verhindern und auf Passstempel zu verzichten.
In Deutschland beginnt die Einführung am Flughafen Düsseldorf, anschließend folgen Frankfurt, München und die Seehäfen.
Verlängerung des temporären Schutzes für Ukrainer
Am 13. Juni 2025 haben die EU-Mitgliedsstaaten beschlossen, den vorübergehenden Schutz für Geflüchtete aus der Ukraine bis zum 4. März 2027 zu verlängern.
Damit bleiben Aufenthaltsrecht, Arbeitsmarktzugang, Sozialleistungen und Bildung weiterhin gesichert. In Deutschland gilt der Schutz bis zu diesem Datum, die automatische Verlängerung der Aufenthaltstitel wird in Kürze erwartet.
Praktische Auswirkungen
| Bereich | Folgen / Änderungen | Wichtig für |
|---|---|---|
| Arbeit & Einkommen | Höhere Löhne entlasten Haushalte, besonders in teuren Regionen und für Teilzeitkräfte. | Beschäftigte mit Mindestlohn, Studierende, Minijobber |
| Sozialleistungen | Bürgergeld bleibt 2026 unverändert, Inflation könnte die Kaufkraft verringern. Ab 2027 neue Berechnungsformel. | Arbeitslose, Geringverdiener, Sozialhilfeempfänger |
| Grenzübertritte & Reisen | Digitale Kontrollen und Biometrie, mögliche Verzögerungen in der Einführungsphase. | Reisende aus Drittstaaten, Pendler, Studierende |
| Rechtsstatus Ukrainer | Mehr rechtliche Sicherheit bis März 2027, aber wichtig: rechtzeitig über Folgestatus informieren. | Ukrainer mit Schutzstatus, Familien, Arbeitssuchende |
Die Jahre 2026 und 2027 bringen spürbare Veränderungen. Der Mindestlohn steigt deutlich, was Millionen Menschen zugutekommt. Bürgergeld bleibt 2026 gleich, aber ab 2027 kann sich die Berechnung ändern. Der verlängerte Schutzstatus für Ukrainer sorgt für Planungssicherheit bis März 2027. Neue Grenzkontrollen durch EES machen Reisen moderner, erfordern aber eine gewisse Vorbereitung.
Wer in Deutschland lebt oder dorthin reist, sollte seine Dokumente prüfen, Termine zur Verlängerung im Blick behalten und mögliche Änderungen rechtzeitig einplanen.
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