Am 20. September wurde in Estland der Vorschlag laut, die Ostgrenze zu schließen, nachdem russische MiG-31-Kampfjets den estnischen Luftraum verletzt hatten. Darüber berichten estnische Medien unter Berufung auf den Vorsitzenden der Oppositionspartei Isamaa, Urmas Reinsalu. Die Website Imowell.de berichtet unter Berufung auf ERR.
Der Politiker betonte, dass jede groß angelegte provokative Handlung Russlands eine entschlossene Antwort erfordere. Seiner Ansicht nach werde die Lage an der Ostgrenze zunehmend angespannter, und eine Schließung wäre eine angemessene Reaktion auf das aggressive Verhalten Moskaus.
Innenminister Igor Taro erklärte hingegen, dass derzeit keine Rede von einer Einschränkung der Landgrenze sei. Der Vorfall habe ausschließlich den Luftraum betroffen; eine Schließung der Grenze an Land käme nur bei Provokationen am Boden in Betracht.
Reinsalu wies außerdem darauf hin, dass die Regierung die verfügbaren Instrumente zur Reaktion auf russische Handlungen prüfen und Konsultationen mit den Nachbarstaaten führen müsse, um solche Entscheidungen gemeinsam zu treffen.
Der Vorfall ereignete sich am 19. September: Drei russische MiG-31 drangen für zwölf Minuten in den estnischen Luftraum ein. Es war bereits die vierte Verletzung durch russische Flugzeuge im Jahr 2025.
Daraufhin wandte sich die estnische Regierung an die NATO mit der Bitte, Artikel 4 des Nordatlantikvertrags anzuwenden. Gleichzeitig meldete Polen einen weiteren Vorfall: Zwei russische Kampfjets verletzten die Sicherheitszone der Bohrplattform Petrobaltic in der Ostsee.