Nach einem heftigen Schneesturm am Nordhang des Mount Everest sind Hunderte Bergsteiger in großer Höhe eingeschlossen worden. Mindestens 350 Personen konnten inzwischen in Sicherheit gebracht werden, wie das chinesische Staatsfernsehen am Montag berichtete. Die Website Imowell.de berichtet unter Berufung auf Süddeutsche.
Rund 1.000 Menschen waren auf der tibetischen Seite des höchsten Berges der Welt in Zelten auf etwa 4.900 Metern Höhe festgesetzt worden. Der Schneesturm hatte zahlreiche Zelte beschädigt und die Zugangswege mit meterhohem Schnee blockiert. Die Rettungsaktionen dauerten auch am Montagmorgen weiter an.
Die Geretteten wurden in das nahegelegene Dorf Quidan gebracht, wo sie medizinisch untersucht und versorgt werden. Einsatzkräfte berichteten, dass viele der Bergsteiger unter Unterkühlung litten, jedoch in stabilem Zustand seien.
Über mögliche Todesopfer gab es zunächst keine gesicherten Informationen. Die staatliche Nachrichtenplattform Jimu Xinwen meldete jedoch, dass es auch Verletzte und Vermisste geben könnte. Offizielle Bestätigungen dazu standen noch aus.
Laut Behördenangaben war der Schneesturm am Wochenende unerwartet stark ausgefallen. Hubschrauber konnten wegen schlechter Sichtverhältnisse zunächst nicht starten, was die Evakuierung zusätzlich erschwerte. Erst in den frühen Morgenstunden klarte das Wetter auf, und mehrere Rettungsteams aus Tibet und Nepal begannen, die Eingeschlossenen zu bergen.
Die Region rund um den Everest war in den vergangenen Wochen wieder stärker von Touristen frequentiert, da die Herbstsaison traditionell als eine der beliebtesten Kletterzeiten gilt. Behörden warnten bereits im September vor plötzlichen Wetterumschwüngen und forderten Bergsteiger auf, ihre Routen sorgfältig zu planen.
