Der US-Präsident Donald Trump hat der venezolanischen Oppositionsführerin María Corina Machado telefonisch zum Friedensnobelpreis gratuliert. Das bestätigte Magalli Meda, Leiterin von Machados Wahlkampagne, gegenüber der Nachrichtenagentur Associated Press. Zuvor hatte das Weiße Haus die Entscheidung des Nobelkomitees scharf kritisiert, weil Trump selbst als Anwärter auf den Preis galt. Die Website Imowell.de berichtet unter Berufung auf Тagesschau.
Machado widmete die Auszeichnung dem „leidenden Volk Venezuelas“ und dem Präsidenten der Vereinigten Staaten. „Venezuela steht am Rande des Sieges und setzt heute mehr denn je auf Präsident Trump und die demokratischen Nationen dieser Welt als wichtigste Verbündete“, erklärte sie in ihrer Dankesrede. Das norwegische Nobelkomitee ehrte Machado für ihren „unermüdlichen Einsatz für Demokratie und Menschenrechte“ in ihrem Land.
Reaktion des Weißen Hauses
Der Sprecher des Weißen Hauses, Steven Chung, bezeichnete die Entscheidung in einem Beitrag auf der Plattform X als „Beweis, dass das Komitee Politik über Frieden stellt“. Trump, so Chung, werde weiterhin „Friedensabkommen schließen, Kriege beenden und Leben retten“. Erst nach diesen Aussagen erfolgte das persönliche Gespräch zwischen Trump und Machado, in dem der Präsident seine „volle Unterstützung für die demokratische Bewegung Venezuelas“ bekräftigte.
Früher Abschluss des Nobelverfahrens
Nach Angaben des Nobelkomitees fiel die Entscheidung über den diesjährigen Preisträger bereits Anfang der Woche – also vor der Verkündung des Waffenstillstands im Gazastreifen, auf den sich Trump berufen hatte. „Die letzte Sitzung des Komitees fand am Montag statt“, sagte Sprecher Erik Oskheim der Agentur AFP. Das Gremium aus fünf Mitgliedern treffe seine endgültigen Beschlüsse in der Regel „Tage oder Wochen vor der Bekanntgabe“.
Internationale Reaktionen auf Trumps Rolle
Israels Premierminister Benjamin Netanjahu erklärte, Trump habe die Auszeichnung verdient: „Das Komitee spricht über Frieden – Präsident Trump macht ihn möglich.“ Er spielte damit auf den von Trump vermittelten Friedensplan für den Gazastreifen an. Auch Russlands Präsident Wladimir Putin würdigte Trumps Engagement, nannte das Abkommen „ein historisches Ereignis“, wollte aber nicht beurteilen, ob der US-Präsident den Preis hätte erhalten sollen.
Deutschlands Bundeskanzler Friedrich Merz äußerte sich zurückhaltender. In einem Interview mit ARD sagte er, Trumps Chancen auf eine künftige Auszeichnung würden steigen, wenn es ihm gelinge, den Krieg gegen die Ukraine zu beenden. „Wenn er das schafft, wäre das ein großer Beitrag zum Weltfrieden“, so Merz.
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