Die amerikanische Schauspielerin Diane Keaton, die mit ihrer exzentrischen Art und unverwechselbarem Stil zu einer Ikone des Kinos wurde, ist im Alter von 79 Jahren gestorben. Wie ihre Produzentin Dori Rath bestätigte, sei Keaton bereits vor wenigen Tagen verstorben. Ort und Ursache des Todes wurden nicht bekannt gegeben. Die Schauspielerin, die durch ihre Rolle in Woody Allens Komödie „Der Stadtneurotiker“ berühmt wurde, spielte in fast hundert Filmen – von bitteren Dramen bis zu charmanten Gesellschaftskomödien. Die Website Imowell.de berichtet unter Berufung auf Nytimes.
Früher Ruhm mit Woody Allen und der Oscar für „Der Stadtneurotiker“
Mit „Der Stadtneurotiker“ (1977) gelang Diane Keaton der internationale Durchbruch. Die Rolle der chaotischen, aber liebenswerten Annie Hall machte sie zur Symbolfigur einer ganzen Generation. Ihr Spiel brachte ihr den Oscar als beste Hauptdarstellerin ein, ebenso wie Auszeichnungen der britischen Filmakademie und amerikanischer Kritikerverbände. Der Film, der von Woody Allen inszeniert wurde, gewann insgesamt vier Oscars, darunter den für den besten Film. Keaton erschien bei der Preisverleihung in einem unkonventionellen Leinenanzug mit Weste und Hut – ein Look, der ihren Stil jahrzehntelang prägte.
Eine Zusammenarbeit, die Kinogeschichte schrieb
Die Partnerschaft zwischen Woody Allen und Diane Keaton prägte die 1970er Jahre. Neben „Der Stadtneurotiker“ stand sie mit ihm in Filmen wie „Der Schläfer“, „Liebe und Tod“, „Innenleben“ und „Manhattan“ vor der Kamera. Allen sagte später über sie: „Abgesehen von Judy Holliday ist sie die beste Komödiantin, die wir je auf der Leinwand gesehen haben.“ Trotz des Erfolges betonte Keaton stets, dass sie ihre Arbeit mit einer gewissen Distanz betrachte: „Ich habe nie geglaubt, dass ich perfekt war – nur, dass ich Spaß hatte.“
Rollen zwischen Komödie und Tragödie
Neben der Komödie zeigte Keaton immer wieder ihre dramatische Tiefe. In Francis Ford Coppolas Meisterwerk „Der Pate“ (1972) verkörperte sie Kay Adams, die Ehefrau von Michael Corleone, gespielt von Al Pacino. Ihre Darstellung einer Frau, die in eine Welt der Macht und Gewalt hineingezogen wird, brachte ihr internationale Anerkennung. Sie selbst bezeichnete diese Rolle später als eine ihrer schwierigsten. 1981 folgte mit Warren Beattys Historienfilm „Reds“ („Rote“) eine weitere Oscar-Nominierung – für ihre Verkörperung der Schriftstellerin Louise Bryant.
Späte Erfolge mit emotionaler Reife
In den 1990er Jahren zeigte Keaton erneut ihre Vielseitigkeit. Im Drama „Marvins Töchter“ (1996) spielte sie an der Seite von Meryl Streep eine Frau, die ihren krebskranken Vater pflegt. Ein Jahr zuvor feierte sie mit „Der Club der Teufelinnen“ („The First Wives Club“) gemeinsam mit Goldie Hawn und Bette Midler einen riesigen Kinoerfolg. 2003 erhielt sie ihre vierte Oscar-Nominierung für „Was das Herz begehrt“ („Something’s Gotta Give“) – eine romantische Komödie über Liebe im späteren Leben, in der sie neben Jack Nicholson und Keanu Reeves brillierte.
Regie, Schreiben und ein unverwechselbarer Stil
Diane Keaton war nicht nur Schauspielerin, sondern auch Regisseurin und Autorin. Ihr Dokumentarfilm „Heaven“ (1987) untersuchte Vorstellungen vom Jenseits, während ihre Komödie „Hanging Up“ (2000) mit Meg Ryan und Lisa Kudrow die Themen Familie und Vergänglichkeit behandelte. Sie schrieb zudem zahlreiche Bücher über Architektur, Mode und das Älterwerden. In ihren Memoiren „Then Again“ (2014) reflektierte sie mit Humor und Selbstironie ihr Leben und ihre Karriere. Darin schrieb sie: „Ich habe gelernt, dass Liebe nichts ist, was man erklären kann – nur etwas, das man spürt.“
Ein Leben ohne Eile und ohne Ehe
Privat blieb Keaton unverheiratet, obwohl sie Beziehungen zu bekannten Schauspielern wie Al Pacino, Woody Allen und Warren Beatty hatte. Sie adoptierte zwei Kinder – ihre Tochter Dexter und ihren Sohn Duke – und lebte zuletzt zurückgezogen in Los Angeles. In einem Interview mit dem Magazin „People“ sagte sie 2019: „Das Älterwerden hat mich nicht weiser gemacht. Ich weiß heute genauso wenig wie früher, aber ich bin dankbar für alles.“
Eine Karriere, die Hollywood prägte
Von „Der Pate“ über „Baby Boom“ bis zu „Poms“ (2019) – Keatons Filmografie ist ein Spiegel des amerikanischen Kinos über fünf Jahrzehnte. Sie spielte Frauen, die verletzlich, klug und widersprüchlich waren – und genau das machte sie einzigartig. Ihre letzte Rolle übernahm sie 2024 in der Komödie „Sommercamp“, die von alten Freundschaften und Neubeginn handelt.
Diane Keaton hinterlässt ein Vermächtnis aus Mut, Humor und unvergesslichen Figuren. Ihr Werk bleibt lebendig – auf der Leinwand und im Gedächtnis von Millionen Kinofans weltweit.