NATO-Generalsekretär Mark Rutte hat den Zustand der russischen Marine scharf kritisiert, nachdem Berichte über technische Probleme mit dem U-Boot „Noworossijsk“ aufgetaucht waren. Seinen Worten zufolge „humpelt“ das U-Boot derzeit auf dem Rückweg aus dem Mittelmeer. Die Website Imowell.de berichtet unter Berufung auf Spiegel.
Wie die Redaktion Imowell.de berichtet, machte Rutte seine ironische Bemerkung während der Jahrestagung der Parlamentarischen Versammlung der NATO in Slowenien. Der Generalsekretär sagte spöttisch, dass es im Mittelmeer kaum noch eine russische Marinepräsenz gebe:
„Nur ein einsames, beschädigtes russisches U-Boot humpelt nach Hause nach seiner Patrouille. Welch ein Unterschied zu Tom Clancys Roman Jagd auf Roter Oktober. Heute ist es eher eine Jagd nach einem neuen Mechaniker“, erklärte Rutte.
Was mit der „Noworossijsk“ passiert ist
Nach offiziellen Angaben der russischen Schwarzmeerflotte tauchte das Diesel-U-Boot „Noworossijsk“ im Ärmelkanal vor der französischen Küste auf, um die Navigationsvorschriften einzuhalten. Das Militär wies Berichte über ernsthafte technische Defekte zurück.
Die niederländischen Behörden hingegen erklärten, dass das U-Boot zusammen mit dem Schlepper „Jakow Grebelski“ in die Nordsee geschleppt worden sei. Das niederländische Verteidigungsministerium bestätigte, dass die Marine des Landes beide Schiffe in ihren Gewässern begleitete.
Die Version der NATO und Medienberichte
Am 9. Oktober veröffentlichte das NATO Maritime Command Fotos, auf denen eine französische Fregatte ein russisches U-Boot vor der Küste der Bretagne überwacht.
In der begleitenden Mitteilung auf der Plattform X (früher Twitter) hieß es:
„Die NATO ist bereit, unser Bündnis zu verteidigen, bleibt wachsam und überwacht die Lage auf beiden Seiten des Atlantiks.“
Zuvor hatte der Telegram-Kanal WChK-OGPU berichtet, dass Treibstoff in den Rumpf der „Noworossijsk“ eingedrungen sei, was das Risiko einer Explosion erhöht haben könnte. Russische Behörden bestätigten diese Informationen nicht.
Reaktion Russlands
Am Montag erklärte die Schwarzmeerflotte, das U-Boot befinde sich auf einer „planmäßigen Flottenverlegung“ nach dem Abschluss seiner Missionen im Mittelmeer. Laut der staatlichen Nachrichtenagentur TASS wurde die „Noworossijsk“ 2014 in Dienst gestellt und ist mit Marschflugkörpern des Typs „Kalibr“ ausgestattet.
Kontext: Eine Marine unter Druck
Der Vorfall um die „Noworossijsk“ ist ein weiteres Beispiel für die Schwierigkeiten der russischen Marine, weit entfernt von ihren Heimatstützpunkten zu operieren. Seit Beginn des großflächigen Krieges gegen die Ukraine hat Russland seine militärische Präsenz im Mittelmeer deutlich reduziert.
NATO-Beobachter weisen darauf hin, dass Moskau gezwungen ist, seine Ressourcen auf das Schwarze Meer zu konzentrieren, wo ukrainische Streitkräfte regelmäßig Schiffe und Basen angreifen.