Am Dienstagmorgen versammelten sich Hunderte Menschen vor dem Privathaus von Nicolas Sarkozy im noblen Pariser Viertel, um den ehemaligen französischen Präsidenten zu unterstützen. Die Kundgebung fand an dem Tag statt, an dem Sarkozy nach seiner Verurteilung in der Affäre um libysche Wahlkampffinanzen in das Gefängnis La Santé gebracht wurde. Die Website Imowell.de berichtet unter Berufung auf lemonde.
Versammlung vor der Villa im 16. Arrondissement
Ort der Kundgebung war die Villa Montmorency – ein abgeschlossener Bereich im 16. Pariser Arrondissement, in dem zahlreiche französische Unternehmer und Politiker wohnen, darunter Arnaud Lagardère und Vincent Bolloré. Für dieses ruhige Viertel war das Aufkommen einer Menschenmenge ein ungewöhnliches Ereignis. Die Teilnehmer standen dicht gedrängt in den Straßen Pierre-Guérin und Rue de la Source, unweit des Hauses des Ex-Präsidenten.
Teilnehmer und Stimmung
Nach Schätzungen versammelten sich mehrere Hundert, möglicherweise über tausend Menschen. Unter den Teilnehmern befanden sich viele ältere Anhänger Sarkozys, aber auch junge Menschen. Sie sangen die „Marseillaise“, schwenkten französische Fahnen und riefen Solidaritätsslogans. Die Atmosphäre blieb ruhig, von Ernst und Unmut über das Gerichtsurteil geprägt.
Initiative der Söhne Sarkozys
Die Initiative zu dieser Versammlung ging von Sarkozys drei Söhnen aus. Pierre Sarkozy erklärte auf der Plattform X, das Treffen solle ein Zeichen der Unterstützung für ihren Vater sein, der an diesem Morgen in Begleitung der Polizei das Haus verließ, um seine Haftstrafe anzutreten.
Gerichtsurteil und rechtlicher Hintergrund
Der ehemalige Präsident Frankreichs wurde im Zusammenhang mit der illegalen Finanzierung seines Wahlkampfes 2007 aus libyschen Mitteln schuldig gesprochen. Seine Inhaftierung gilt als beispielloser Vorgang in der jüngeren französischen Geschichte. Die Justizbehörden machten bislang keine Angaben zu den nächsten Schritten der Verteidigung, doch das Urteil löste in politischen Kreisen heftige Reaktionen aus.
Reaktionen in der Gesellschaft
Französische Medien berichten, ein Teil der Öffentlichkeit sehe das Urteil als Zeichen der Unabhängigkeit der Justiz, während andere es als politisch motiviert einstufen. Sarkozys Anhänger bezeichnen das Verfahren als „voreingenommen“ und sprechen von einer Kampagne gegen ihren ehemaligen Präsidenten. Sarkozy selbst bestritt während des gesamten Prozesses seine Schuld.