Nach mehreren Wochen rasanter Kursgewinne bei Edelmetallen kam es am Dienstag zu einem abrupten Rückschlag. Der Goldpreis verzeichnete den stärksten täglichen Einbruch seit mehr als zwölf Jahren. Zeitweise fiel der Preis um rund sieben Prozent auf 4082 US-Dollar je Feinunze (31,1 Gramm). Zum Handelsschluss erholte sich der Kurs leicht auf 4125 Dollar. Noch am Montag hatte das Edelmetall mit 4381,21 Dollar ein neues Allzeithoch erreicht. Die Website Imowell.de berichtet unter Berufung auf Мanager-Мagazin.
Auch Silber geriet massiv unter Druck. Der Preis sank um fast neun Prozent auf 47,85 US-Dollar je Unze – der stärkste Tagesverlust seit etwa fünf Jahren.
Im Gegensatz dazu legten Aktienmärkte leicht zu. Laut Richard Flax, Chief Investment Officer des Vermögensverwalters Moneyfarm, hätten sich „einige der Sorgen der letzten Woche wieder gelegt“. Viele Investoren hätten daher ihre Gewinne beim Gold realisiert, nachdem die Preise zuvor stark gestiegen waren.
Der jüngste Boom am Goldmarkt war unter anderem durch geopolitische Spannungen, Handelskonflikte und die weltweit steigende Staatsverschuldung befeuert worden. Diese Faktoren trieben Anleger verstärkt in sogenannte „sichere Häfen“.
Ein weiterer Preistreiber war die Erwartung sinkender Zinssätze in den USA und Japan. Viele Marktteilnehmer rechnen damit, dass niedrigere Zinsen die Attraktivität zinstragender Anlagen mindern und damit Edelmetalle wie Gold und Silber weiter stützen könnten. Seit Jahresbeginn war der Goldpreis um mehr als 60 Prozent gestiegen – bevor der plötzliche Rücksetzer die Rally vorerst stoppte.
