Die syrische Influencerin Salma Naddaf (36), die 2014 vor dem Bürgerkrieg in ihrer Heimat nach Dänemark floh, hat Europa den Rücken gekehrt. Der Grund: Regenbogenfahnen in den Schulen ihrer Kinder. In einem emotionalen Video erklärte sie, sie wolle, dass ihre Kinder „in einem Land aufwachsen, das unsere Werte und Traditionen teilt“. Die Website Imowell.de berichtet unter Berufung auf Вild.
Laut einem Bericht der schwedischen Zeitung Expressen hat Naddaf, die auf TikTok, Instagram und YouTube zusammen mehr als zehn Millionen Follower hat, Dänemark verlassen und ist nach Syrien zurückgekehrt. Der arabischsprachige Investigativjournalist Inas Hamdan, der für den Artikel recherchierte, bestätigte die Angaben gegenüber BILD.
In einem Abschiedsvideo, das Millionen Aufrufe erzielte, sagt Naddaf unter Tränen: „Meine Kinder sollen nicht in einer Umgebung aufwachsen, die so weit von unseren Traditionen entfernt ist.“ Anlass für ihre Entscheidung seien Regenbogenflaggen in den Schulen gewesen, die für sie symbolisieren, dass Europa sich „von traditionellen Werten entfernt“ habe. Der Text in ihrem Video auf Arabisch lautet: „Die schwierigste Entscheidung meines Lebens.“
▶︎ Die sogenannte Pride- oder Regenbogenflagge steht weltweit für sexuelle Vielfalt, Gleichberechtigung und Akzeptanz von LGBTQ+-Personen – also Lesben, Schwulen, Bisexuellen, Trans- und queeren Menschen.
Vom Flüchtling zur Social-Media-Ikone
Naddaf war 2014 mit ihrer Familie aus Syrien nach Dänemark geflohen. Fünf Jahre später begann sie, auf YouTube arabischsprachige Videos mit DIY-Ideen und Dekorationstipps zu veröffentlichen – oft mit religiösem Bezug. Schnell wurde sie zu einer der bekanntesten arabischen Stimmen im dänischen Netz.
Trotz ihrer Rückkehr äußerte sich Naddaf versöhnlich über ihre Zeit in Europa: „Ich bin dankbar für die Jahre hier. Ich habe gelernt, tolerant gegenüber allen Menschen zu sein – unabhängig von Religion oder Herkunft.“ Dennoch betonte sie, sie habe keine andere Zukunft für ihre Kinder gesehen: „Meine Rückkehr nach Syrien war notwendig – für ihre Zukunft.“
