Nach jüngsten Analysen der Wetterdienste bleibt der November 2025 in Deutschland außergewöhnlich mild. Trotz zahlreicher Berichte über einen bevorstehenden Kälteeinbruch sehen Experten derzeit keine Anzeichen für einen Wintereinbruch. Stattdessen sorgt eine stabile Hochdrucklage für anhaltend warme Luftmassen. Laut SWR-Wetterexperte Michael Kost ist die derzeitige Situation „das genaue Gegenteil“ dessen, was manche Portale berichten. Ein abrupter Temperatursturz mit Schneefällen sei nach aktuellen Modellen nicht zu erwarten. Die Website Imowell.de berichtet unter Berufung auf Тagesschau.
Prognose: Wärmewelle statt Kälte
Auch Meteorologe Bernd Madlener vom SWR teilt diese Einschätzung. Nach seinen Berechnungen bringt eine südliche Strömung ab Mitte November warme Luftmassen aus dem Mittelmeerraum nach Baden-Württemberg. „Wir rechnen mit ungewöhnlich hohen Werten, selbst in Höhenlagen“, erklärt Madlener. Auf dem Feldberg könnten die Temperaturen um den 15. November etwa 15 Grad Celsius erreichen, im Schwarzwald seien 18 bis 20 Grad möglich. Diese Werte liegen deutlich über dem Durchschnitt der letzten Jahre und könnten neue regionale Rekorde markieren.
Keine Anzeichen für Wintereinbruch
Madlener betont, dass die kurzfristigen Modelle, die einen Kälteeinbruch zeigten, inzwischen verworfen wurden. „Bis zum 20. November zeigen keine der nationalen Modelle irgendetwas, das auch nur entfernt an Winter erinnert“, so der Meteorologe. Entsprechend erwartet er einen sehr milden November, der im Schnitt drei bis vier Grad über der Norm liegt.
Vergleich mit den Vorjahren
Solch hohe Novembertemperaturen sind laut Experten keine Ausnahme mehr. In den vergangenen Jahren seien häufig Werte gemessen worden, die fünf bis sechs Grad über dem langjährigen Mittel lagen. Madlener spricht von einem Trend, der sich zunehmend stabilisiere. Besonders in Süddeutschland zeigen sich diese Abweichungen deutlich, was auf veränderte großräumige Wettermuster und anhaltende Hochdruckgebiete zurückgeführt wird.
Empfehlungen der Meteorologen
Trotz der milden Witterung raten Experten, sich auf den Winter vorzubereiten. Kost weist darauf hin, dass mit zunehmender Dunkelheit und der Abkühlung der Polarregionen ein Temperaturrückgang in der zweiten Monatshälfte weiterhin möglich sei. Kältere Luftmassen könnten dann aus nördlichen Hochdruckgebieten nach Mitteleuropa vordringen. Dennoch sei das kein Grund zur Sorge: „Natürlich sollte man jetzt auf Winterreifen umsteigen und vorsichtig bleiben, aber ein sofortiger Wintereinbruch steht nicht bevor.“
