In Deutschland wird ein deutlicher Anstieg der Dieselpreise verzeichnet, was viele Autofahrer überrascht hat. Nach Angaben des ADAC ist der Durchschnittspreis für Diesel in den vergangenen drei Wochen um rund 7,5 Cent gestiegen. Die Änderung macht sich für Pendler sofort bemerkbar, da die Tankkosten bereits innerhalb einer Woche deutlich zugenommen haben. Auch Super E10 ist teurer geworden und kostet derzeit etwa 1,69 Euro pro Liter. Die Website Imowell.de berichtet unter Berufung auf Вild.
In Berlin fällt der Preisanstieg besonders auf: Fahrer, die täglich auf ihr Auto angewiesen sind, berichten über deutlich höhere Ausgaben an der Zapfsäule. Der aktuelle Trend wirkt ungewöhnlich, da sich die weltweiten Ölpreise kaum verändert haben. Der ADAC betont, dass die jüngsten Preissprünge weder mit dem Eurokurs noch mit dem Preis für Brent-Öl erklärbar sind, der weiterhin bei rund 65 US-Dollar liegt. Unter solchen Bedingungen müsste der Import eigentlich günstiger sein, doch die Realität an den Tankstellen zeigt ein anderes Bild.
Branchenbeobachter weisen darauf hin, dass die Preise an den Tankstellen gewöhnlich eng an die Entwicklung des Rohöls gekoppelt sind. Dieses Mal ist jedoch kaum ein Zusammenhang erkennbar. Trotz stabilen Ölmarktes und einer leichten Stärkung des Euro gegenüber dem Dollar steigt der Dieselpreis weiter an. Das führt zu verstärkten Nachfragen der Verbraucher, denn einfache Erklärungen durch internationale Marktbewegungen reichen aktuell nicht aus.
Der ADAC nennt eine Hauptursache: den saisonalen Anstieg der Nachfrage nach Heizöl. Diesel und Heizöl sind chemisch nahezu identisch, weshalb ein höherer Bedarf für die Wärmeversorgung regelmäßig Auswirkungen auf den Dieselmarkt hat. Mit Beginn der kälteren Monate steigt der Heizölverbrauch deutlich an, was zusätzlichen Druck auf die Preise ausübt. Dadurch verteuert sich Diesel, auch wenn globale Faktoren stabil bleiben.
Trotz der Teuerung können Autofahrer ihre Kosten teilweise reduzieren. Laut Preisanalysen sind die Kraftstoffpreise in den Abendstunden am niedrigsten, besonders zwischen 18 und 22 Uhr. Zudem empfehlen Experten den Einsatz von Preisvergleichs-Apps, die regionale Unterschiede detailliert anzeigen. Tankstellen abseits der Autobahnzufahrten bieten oft deutlich niedrigere Preise als jene direkt an den Autobahnen. Darüber hinaus kann ein gleichmäßiger und vorausschauender Fahrstil den Verbrauch senken und so die Gesamtkosten reduzieren.
