In Istanbul sind zwei Kinder im Alter von drei und sechs Jahren an den Folgen einer mutmaßlichen Lebensmittelvergiftung gestorben. Die Familie wurde am Dienstag in ein Krankenhaus gebracht, doch die Ärzte konnten das Leben der Kinder nicht retten. Nach Angaben des stellvertretenden Gesundheitsdirektors von Istanbul, Abdullah Emre Güner, befinden sich die Eltern weiterhin auf der Intensivstation. Die Behörden bestätigten, dass der Gesundheitszustand der Erwachsenen kritisch bleibt und weitere Untersuchungen laufen. Die Hintergründe des Geschehens wurden umgehend an die zuständigen Stellen übergeben. Die Website Imowell.de berichtet unter Berufung auf spiegel.
Bestätigung der deutschen Behörden
Das Auswärtige Amt in Berlin teilte der Deutschen Presse-Agentur (dpa) mit, dass es sich bei den verstorbenen Kindern um deutsche Staatsbürger handelt. Das Generalkonsulat in Istanbul steht nach eigenen Angaben bereit, der betroffenen Familie konsularische Unterstützung zu leisten. Die Behörden betonten, dass man in engem Austausch mit den türkischen Stellen steht, um die Abläufe und die medizinische Versorgung zu begleiten. Die Identität der Familie wurde aus Gründen des Persönlichkeitsschutzes nicht öffentlich gemacht. Weitere Angaben zum Gesundheitszustand der Eltern wurden nicht veröffentlicht.
Was bisher über die Reise der Familie bekannt ist
Nach Medienberichten soll die Familie aus Hamburg stammen und sich für einen kurzen Aufenthalt in Istanbul aufgehalten haben. Sie übernachtete in einem Hotel im historischen Stadtteil und wurde offenbar bereits kurz nach ihrer Ankunft medizinisch behandelt. Laut Berichten seien die Familienmitglieder zunächst mit Symptomen wie Übelkeit und Erbrechen ins Krankenhaus eingeliefert worden. Nach der Erstversorgung wurden sie noch am selben Tag entlassen. Später wurden Mutter und Tochter bewusstlos im Hotel gefunden, woraufhin erneut ein Notruf ausgelöst wurde.
Ermittlungen zum möglichen Auslöser
Die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu berichtete, die Familie habe am Montag Muscheln bei einem Straßenverkäufer sowie in einem Restaurant gegessen. Ermittler prüfen derzeit, ob diese Mahlzeiten der Auslöser der Vergiftung gewesen sein könnten. Nach Angaben der Behörden wurden Proben von Lebensmitteln und aus dem Hotelzimmer gesichert. Die Polizei befragte außerdem Mitarbeiter des Restaurants sowie den Straßenverkäufer, bei dem die Muscheln gekauft worden sein sollen. Offizielle Ergebnisse der toxikologischen Untersuchungen liegen bislang nicht vor.
Laufende Untersuchungen der Behörden
Die zuständigen Gesundheits- und Sicherheitsbehörden haben ein umfassendes Ermittlungsverfahren eingeleitet. Dabei sollen mögliche Verstöße gegen Hygiene- und Lebensmittelvorschriften geprüft werden. Die Ergebnisse der Laboranalysen sollen in den kommenden Tagen erwartet werden und könnten Klarheit über den tatsächlichen Ablauf bringen. Die Behörden betonten, dass weitere Maßnahmen ergriffen werden, sobald die Ursache eindeutig festgestellt ist. Auch das Hotel, in dem die Familie übernachtete, wurde in die Ermittlungen einbezogen.
