Bei einer Auktion des Hauses Sotheby’s in New York wurde Frida Kahlos Selbstporträt „El sueño (La cama)“ für 54,7 Millionen US-Dollar verkauft und damit zum teuersten Kunstwerk, das je von einer Künstlerin geschaffen wurde. Das Gemälde übertraf alle bisherigen Rekorde in dieser Kategorie und löste damit das frühere Spitzenresultat von Georgia O’Keeffe ab, deren Werk für 44,4 Millionen Dollar veräußert wurde. Die Versteigerung zog weltweite Aufmerksamkeit auf sich, da das Bild fast drei Jahrzehnte lang nicht öffentlich gezeigt worden war. Die Website Imowell.de berichtet unter Berufung auf cnn.
Das teuerste Werk einer Künstlerin
Das Selbstporträt „El sueño (La cama)“ war von Sotheby’s mit 40 bis 60 Millionen Dollar taxiert worden. Das Gemälde aus privatem Besitz wurde nicht nur zum teuersten Werk der Malerin, sondern markierte zugleich einen neuen Höchstwert für alle von Frauen geschaffenen Kunstwerke, die je versteigert wurden. Zuvor zählte Kahlos Selbstporträt „Diego y yo“, das 2021 verkauft wurde, zu ihren kostspieligsten Arbeiten. Der neue Zuschlag veränderte die gesamte Marktverteilung: Mehrere Werke der Malerin belegen nun die Spitzenplätze der teuersten Kunstwerke von Künstlerinnen.
Internationale Präsentationen und Geschichte des Bildes
Vor der Auktion war das Werk in mehreren Weltstädten zu sehen – darunter London, Abu Dhabi, Hongkong, Paris und New York. Jahrelang blieb das Gemälde der Öffentlichkeit verborgen, was das Interesse von Sammlern zusätzlich steigerte. Es wurde 1940 geschaffen – in einer bewegten Phase von Kahlos Leben, die durch die erneute Heirat mit Diego Rivera sowie den Mord an Leo Trotzki, mit dem sie eine Beziehung hatte, geprägt war. Vertreter von Sotheby’s berichteten, dass sich auf den Ausstellungen lange Besucherschlangen bildeten.
Motiv und Symbolik des Werkes
Auf dem Gemälde liegt Kahlo auf einem schwebenden Bett vor einem hellen Himmel. Ihr Körper wird von grünen Ranken umschlungen, während über ihr ein Skelett thront, das mit Dynamit umwickelt ist und einen Strauß getrockneter Blumen hält. Das Bett war ein zentrales Symbol in Kahlos Schaffen, da die Künstlerin lange Zeit bettlägerig war. Nach einem schweren Unfall und zahlreichen Operationen musste sie viel Zeit liegend verbringen. Während dieser Phase richtete ihre Familie ein spezielles Staffelei-System und einen Spiegel ein, damit sie weiter Selbstporträts malen konnte.
Einschätzung von Sotheby’s und Bedeutung für den Kunstmarkt
Anna Di Stasi, Leiterin der Abteilung für lateinamerikanische Kunst bei Sotheby’s, bezeichnete das Werk als eines der wenigen Bilder dieser Qualität, die sich noch in privatem Besitz befanden. Ihre Aussage zufolge lösen Kahlos Werke aufgrund der Verbindung persönlicher Erzählung und tiefgründiger Symbolik bei Betrachtern fast spirituelle Reaktionen aus. Der Verkauf von „El sueño (La cama)“ war das zentrale Ereignis der Auktion der privaten Sammlung „Exquisite Corps“, die über 80 Werke des Surrealismus enthielt, darunter Arbeiten von René Magritte und Salvador Dalí.
