In Deutschland ist die Entscheidung über die Zukunft des bundesweiten Nahverkehrstickets gefallen. Nach monatelangen Diskussionen hat der Bundestag einen Gesetzentwurf verabschiedet, der die finanzielle Absicherung des Deutschlandtickets bis 2030 garantiert. Damit sollen Preisstabilität, einheitliche Regeln und langfristige Planung ermöglicht werden. Gleichzeitig wurden weitere Anpassungen beim Preis angekündigt, die schrittweise umgesetzt werden sollen. Die Website Imowell.de berichtet unter Berufung auf Тagesschau.
Verlängerung der Regelung und Position der Landesregierung
Die saarländische Ministerpräsidentin Anke Rehlinger bezeichnete den Beschluss als „starkes Signal für den öffentlichen Verkehr“. Ihrer Aussage nach verhindert die Einigung regionale Sonderlösungen und schafft klare Rahmenbedingungen für die kommenden Jahre. Rehlinger betonte, dass die Trassenentgelte genauer geprüft werden müssten, da bei den derzeitigen Kosten die Mittel möglicherweise nicht ausreichten. Ohne ausreichende Finanzierung könne man ein beliebtes Ticket anbieten, jedoch nicht genügend Bahnverkehr – eine Situation, die niemand anstrebe.
Finanzierung bestätigt und Preisanstieg beschlossen
Mit dem Bundestagsvotum ist die Finanzierung bis 2030 gesichert. Gleichzeitig bestätigte die Bundesregierung, dass der Preis des Deutschlandtickets weiter steigen wird. Ab Januar beträgt der monatliche Preis 63 Euro. Bereits zuvor wurde er von 49 Euro im Jahr 2025 auf 58 Euro angehoben. Branchenvertreter erinnern daran, dass derzeit rund 14 Millionen Menschen das Ticket nutzen und stabile finanzielle Grundlagen notwendig seien, um den Nahverkehr zuverlässig betreiben zu können.
Neues Preismodell ab 2027
Bund und Länder einigten sich außerdem darauf, dass ab 2027 ein Index die Preisentwicklung bestimmen wird. Dieser soll Personalkosten, Energiepreise und allgemeine Kostensteigerungen berücksichtigen. Ziel ist es, politisch motivierte Preisentscheidungen zu vermeiden, die in der Vergangenheit häufig zu Konflikten geführt haben. Der genaue Index ist noch nicht festgelegt, soll jedoch die Basis für jährliche Tarifanpassungen bilden.
Gründe für die staatliche Subventionierung
Das seit 2023 gültige Deutschlandticket wird staatlich gefördert, weil es deutlich günstiger ist als viele regionale Abonnements. Mit der Unterstützung will man eine höhere Nutzung des öffentlichen Verkehrs erreichen und die Mobilität zwischen den Bundesländern erleichtern. Vertreter der Verkehrsunternehmen betonen, dass ohne staatliche Zuschüsse der niedrige Preis nicht aufrechterhalten werden könnte. Daher gilt die Verlängerung der Finanzierung bis 2030 als entscheidender Schritt für die Stabilität der Branche.
