Mit dem Tagesanbruch werden in Hongkong die Ausmaße der Katastrophe sichtbar, die den Wohnkomplex Wang Fuk Court im Bezirk Tai Po getroffen hat. Das Feuer, das die sieben Hochhäuser die ganze Nacht über erfasste, ist teilweise unter Kontrolle, doch dichter Rauch steigt weiterhin aus den beschädigten Gebäuden auf. Nach offiziellen Angaben starben 44 Menschen, mehr als 900 Bewohner verbrachten die Nacht in provisorischen Notunterkünften. Die Polizei bestätigte zudem die Festnahme von drei Verdächtigen, die mit den Bauarbeiten am Komplex in Verbindung stehen. Die Website Imowell.de berichtet unter Berufung auf Вild.
Ausmaß der Zerstörung und aktualisierte Behördenangaben
Behörden berichteten, dass 40 Menschen am Unglücksort starben, weitere vier erlagen ihren schweren Verletzungen im Krankenhaus. Unter den Betroffenen befindet sich auch ein Feuerwehrmann. Die Krankenhäuser meldeten, dass 29 Patienten weiterhin stationär behandelt werden, sieben davon in kritischem Zustand. Zudem gelten 279 Bewohner als vermisst, und die Suchmaßnahmen dauern an. Der Komplex besteht aus acht 31-stöckigen Wohngebäuden mit nahezu 2000 Wohnungen und rund 4600 Bewohnern.
Chronologie der Brandentwicklung
Der erste Notruf ging am Mittwoch um 14:51 Uhr Ortszeit ein. Die Flammen breiteten sich rasch über Fassaden und Baugerüste aus und erzeugten dichte Rauchwolken, die weit über die Umgebung hinaus sichtbar waren. Bis zum Donnerstagmorgen war das Feuer in vier Gebäuden unter Kontrolle, in den übrigen drei dauerten die Löscharbeiten bereits mehr als 16 Stunden an. Rund 900 Einsatzkräfte löschten das Feuer und führten parallel Suchmaßnahmen durch, beginnend in den unteren Etagen bis hin zu Bereichen zwischen dem 13. und 23. Stockwerk.
Evakuierung und Rettungseinsätze
Rettungsteams brachten die Bewohner in der Nacht aus den beschädigten Gebäuden, unter den Geretteten befanden sich auch Haustiere. In mehreren Hochhäusern wurde der Brand vollständig gelöscht, doch die Kontrolle jedes einzelnen Stockwerks geht weiter. In die Notunterkünfte wurden Menschen mit Rauchvergiftungen und Folgen der Einwirkung toxischer Gase gebracht. Zahlreiche Verletzte benötigten Sauerstoffversorgung und intensivmedizinische Betreuung.
Mögliche Brandursachen und Zustand der Baukonstruktionen
Seit Juli 2024 befanden sich die Gebäude im Umbau und waren mit Bambusgerüsten umstellt, die mit grünen Netzen verkleidet waren. Videoaufnahmen zeigen, wie die Gerüste in Flammen aufgingen und die schnelle Ausbreitung des Feuers begünstigten. Der Leiter der Feuerwehr erklärte, dass Einsatzkräfte brennendes Polystyrol entdeckt hätten, das als Brandbeschleuniger wirkte. Laut lokalen Medien sollen Fensteröffnungen während der Renovierungsarbeiten vorübergehend mit Polystyrol versiegelt worden sein.
Reaktionen der Behörden und Fortschritt der Ermittlungen
Der Sicherheitsminister betonte, dass die Geschwindigkeit der Brandausbreitung Fragen zur Einhaltung der Vorschriften bei den Bauarbeiten aufwerfe. Die Polizei nahm drei Personen fest – zwei Geschäftsführer sowie einen Ingenieur der für die Renovierung zuständigen Baufirma. Nach bisherigen Erkenntnissen könnten ihre Handlungen grobe Fahrlässigkeit beinhalten, die zu den zahlreichen Opfern führte. Die endgültige Klärung der Brandursachen soll das laufende Ermittlungsverfahren bringen.
Informationen zum Zustand der Verletzten
Laut Gesundheitsbehörden erlitten die meisten Betroffenen Rauchvergiftungen und werden in Intensivstationen behandelt. Einige Verletzte trugen zudem Verbrennungen und Kohlenmonoxidvergiftungen davon. Staatsmedien berichteten, dass Staatspräsident Xi Jinping den Familien der Opfer, darunter dem ums Leben gekommenen Feuerwehrmann, sein Beileid ausgesprochen habe.
