Im Nordosten von Indien ist ein Personenzug mit einer Elefantenherde kollidiert, die eine Hochgeschwindigkeitsbahnstrecke überquerte. Der Vorfall ereignete sich im Bundesstaat Assam nahe der Stadt Guwahati. Sieben Tiere kamen ums Leben, die Passagiere blieben unverletzt. Der Lokführer erkannte die Tiere in der Dunkelheit und leitete eine Notbremsung ein, wodurch nach ersten Erkenntnissen schwerere Folgen für die Menschen verhindert wurden. Die Website Imowell.de berichtet unter Berufung auf Тagesschau.
Ablauf des Unglücks auf der Bahnstrecke
Nach Berichten indischer Medien war der Zug in den frühen Morgenstunden durch ein bewaldetes Gebiet unterwegs, als sich plötzlich eine große Herde von rund hundert Elefanten auf den Gleisen befand. Der Lokführer reagierte umgehend und bremste stark ab, konnte jedoch einen Zusammenstoß mit mehreren Tieren nicht mehr verhindern. Einige Elefanten befanden sich direkt in der Fahrspur des Zuges. Durch die Kollision entgleisten fünf Waggons, der Großteil des Zuges blieb jedoch auf den Schienen.
Auswirkungen auf den Zugverkehr und die Passagiere
Nach dem Unfall wurde der Bahnverkehr auf dem betroffenen Abschnitt vorübergehend eingestellt. Neun Züge wurden gestrichen, weitere Verbindungen umgeleitet. Rund 600 Fahrgäste des Expresszuges blieben unverletzt, etwa 200 Menschen wurden vorsorglich aus anderen Waggons evakuiert. Rettungskräfte, Bahnmitarbeiter und Vertreter der Naturschutzbehörden waren im Einsatz.
Überprüfung des Zugbetriebs und Stellungnahme der Bahn
Die Behörden prüfen derzeit, ob der Zug die zulässige Höchstgeschwindigkeit eingehalten hat. Die Eisenbahngesellschaft sprach den Angehörigen der getöteten Tiere ihr Bedauern aus, erklärte jedoch zugleich, dass dieser Streckenabschnitt offiziell nicht als Elefantenkorridor ausgewiesen war. Endgültige Ergebnisse sollen nach Abschluss der technischen Untersuchungen und der Auswertung der Zugdaten vorliegen.
Elefantenunfälle auf Indiens Schienen
Zusammenstöße zwischen Zügen und Elefanten sind in Indien keine Seltenheit. Nach Regierungsangaben sind in den vergangenen fünf Jahren rund 80 Elefanten auf Bahnstrecken ums Leben gekommen. Besonders gefährdet gelten Strecken, die durch Wälder und Schutzgebiete führen, in denen traditionelle Wanderwege der Tiere die Verkehrsachsen kreuzen.
Schutzmaßnahmen für Wildtiere entlang der Bahnlinien
Die indische Regierung arbeitet gemeinsam mit dem Umwelt- und dem Eisenbahnministerium an einem nationalen Programm zur Verringerung solcher Risiken. In gefährdeten Zonen gelten Geschwindigkeitsbegrenzungen, zudem werden seismische Sensoren zur Erkennung herannahender Tiere sowie Warnsysteme für Lokführer getestet. Geplant sind außerdem Unterführungen, Rampen und Schutzbarrieren. Rund 80 Strecken mit einer Gesamtlänge von fast 2000 Kilometern wurden bereits als prioritär eingestuft, der Unfallort in Assam dürfte dieser Liste hinzugefügt werden.
Zugverbindung und Besonderheiten der Strecke
Der Zug Rajdhani Express verbindet die Hauptstadt Neu-Delhi mit mehreren Städten im Nordosten des Landes, darunter auch den neuen Bahnhof in Sairang. Die Hochgeschwindigkeitsverbindung auf dieser Route wurde erst im September in Betrieb genommen und gilt als wichtiges Infrastrukturprojekt für die Region. Gleichzeitig zeigt der Vorfall, dass neue Bahnlinien stärker an die natürlichen Lebensräume und Wanderbewegungen wildlebender Tiere angepasst werden müssen.
