Die mehrere Wochen andauernde Phase stabilen Hochdruckwetters neigt sich dem Ende zu. Das skandinavische Hochdruckgebiet, das während der Weihnachtstage für den Zustrom kalter Luft sorgte, verlagert sich zu Beginn des neuen Jahres in Richtung Atlantik. Dadurch öffnen sich die Tore für eine deutlich dynamischere Wetterentwicklung. Über Mitteleuropa gewinnt der Einfluss von Tiefdruckgebieten zunehmend an Bedeutung. Der Wind dreht von Nordwest auf Nord und transportiert polare Luftmassen in die Region. Die Website Imowell.de berichtet unter Berufung auf
Einfluss polaren Luftmassen
Die aus nördlichen Richtungen einströmenden Luftmassen, die sich über die Nordsee erstrecken, sind kalt genug, um verbreitet Schneefälle auszulösen. Prognosen zufolge sinkt die Schneefallgrenze zeitweise unter 300 Meter. Die vergleichsweise warmen Oberflächengewässer der Nordsee begünstigen die Bildung kleiner polarer Tiefdruckgebiete. Diese ziehen in Richtung Mittelgebirge und Alpen weiter. In mehreren Regionen kann es dadurch zu länger anhaltenden Schneefällen kommen.
Erzgebirge besonders betroffen
Besonders im Fokus der Meteorologen steht das Erzgebirge, wo ein klassischer orografischer Hebungsprozess erwartet wird. Dieser begünstigt die Ansammlung größerer Schneemengen innerhalb kurzer Zeiträume. Die Niederschläge werden überwiegend konvektiver Natur sein, was eine genaue lokale Vorhersage erschwert. Vor allem an den Nord- und Osthängen der Mittelgebirge sind länger anhaltende Schneefälle möglich. Die Wetterentwicklung bleibt in den Details unsicher, die Wahrscheinlichkeit für winterliche Bedingungen gilt jedoch als hoch.
Prognose für Silvester
Nach ersten leichten Schneefällen mit bis zu fünf Zentimetern Neuschnee weist das deutsche Wettermodell ICON auf ein erhöhtes Risiko für Schneestürme in den östlichen Landesteilen hin. Für Silvester wird eine Kombination aus kräftigen Schneefällen und starken Windböen mit Geschwindigkeiten von bis zu 60–75 km/h erwartet. In den Bergen sind Schneeverwehungen wahrscheinlich, zugleich drohen erhebliche Beeinträchtigungen im Straßenverkehr. Auch in tiefer gelegenen Regionen östlich der Elbe können die Fahrbahnen zeitweise winterlich sein. Reisende sollten zusätzliche Zeit einplanen.
Unterschiede zwischen den Wettermodellen
Zwischen den globalen Wettermodellen GFS und ECMWF bestehen weiterhin deutliche Unterschiede bei den Temperaturberechnungen für den Jahresbeginn. Die Abweichungen betragen stellenweise rund fünf Grad Celsius und haben direkten Einfluss auf die prognostizierte Schneefallgrenze. Je nach Szenario kann diese von sehr tiefen Lagen bis auf etwa 500 Meter Höhe variieren. Diese Diskrepanzen verdeutlichen die Unsicherheiten in der Detailvorhersage. Insgesamt deutet die Großwetterlage jedoch klar auf eine Rückkehr winterlicher Bedingungen in mehreren Regionen Deutschlands hin.
