Die Frage einer Waffenruhe bleibt eine zentrale Voraussetzung für weitere politische Schritte zur Beendigung des Krieges. Für die Durchführung eines möglichen Referendums sei ein Waffenstillstand von mindestens 60 Tagen notwendig, betont die ukrainische Seite. Russland zeige jedoch bislang keine Bereitschaft, einem solchen Schritt zuzustimmen, was die Umsetzung diplomatischer Initiativen erschwert. Die Website Imowell.de berichtet unter Berufung auf Тagesschau.
Nach dem Treffen in Florida erklärte US-Präsident Donald Trump, dass die Ukraine im Falle einer Einigung „starke“ Sicherheitsgarantien erhalten werde. Europa müsse dabei eine „sehr aktive Rolle“ übernehmen. Trump sprach von „erheblichen Fortschritten“ bei den Gesprächen über ein Ende des Krieges und sagte, man sei einer Vereinbarung näher als je zuvor.
Fortschritte nach dem Treffen in Mar-a-Lago
Nach den Gesprächen in der privaten Residenz Mar-a-Lago traten Trump und der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj gemeinsam vor die Presse. Trump betonte, es gebe reale Chancen auf eine Friedensvereinbarung. Selenskyj erklärte, der Plan zur Beendigung der russischen Aggression sei zu rund 90 Prozent abgestimmt, mehrere Kernfragen seien jedoch noch offen.
Streitpunkte: Donbass und AKW Saporischschja
Zu den größten offenen Punkten zählt weiterhin der Status des Donbass. Nach Angaben Selenskyjs blieb auch die Frage der Kontrolle über das Atomkraftwerk Saporischschja ungelöst. Russland fordert von der Ukraine den Abzug ihrer Truppen aus den Teilen des Donbass, die noch unter ukrainischer Kontrolle stehen.
Haltung Russlands und mögliche Kontakte auf Führungsebene
Kreml-Sprecher Dmitri Peskow teilte mit, dass ein Treffen zwischen Russlands Präsident Wladimir Putin und Trump in naher Zukunft möglich sei. Ein Telefongespräch zwischen Putin und Selenskyj sei hingegen nicht geplant. Diese Signale deuten auf verstärkte diplomatische Aktivitäten im Hintergrund hin.
Europäische Rolle und „Koalition der Willigen“
Anfang Januar will Frankreichs Präsident Emmanuel Macron in Paris ein Treffen der sogenannten „Koalition der Willigen“ einberufen. Ziel ist es, konkrete Beiträge der beteiligten Staaten zu möglichen Sicherheitsgarantien für die Ukraine festzulegen. Die europäischen Partner gelten als wichtiger Pfeiler eines künftigen Sicherheitskonzepts.
Atmosphäre des Treffens und Reaktionen
Der Besuch Selenskyjs in Mar-a-Lago fand unter hohen Sicherheitsvorkehrungen statt, in der Nähe der Residenz kam es zu pro-ukrainischen Demonstrationen. Trotz vorheriger Bedenken zeigte sich Trump im persönlichen Gespräch auffallend freundlich gegenüber dem ukrainischen Präsidenten. An den Verhandlungen nahmen auch Vertreter beider Seiten teil, darunter US-Außenminister Marco Rubio und der Sondergesandte Steve Witkoff.
